Schließung des Müller-Joghurtwerks ist für Heilbronn ein Nackenschlag
Die angekündigte Schließung des Heilbronner Joghurtwerks reiht sich ein in schlechte Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft, meint unser Autor.

Continental, Bosch, ZF, Miele – und jetzt eben Theo Müller: Die Schreckensnachrichten aus der deutschen Wirtschaft scheinen kein Ende zu nehmen. Immer wieder Stellenabbau, Standortschließungen, Verlagerungen an billigere Standorte: Etwas läuft gerade grundlegend schief beim langjährigen Exportweltmeister.
Natürlich lassen sich die Fälle nicht alle vergleichen. Die Probleme der Automobilwirtschaft sind andere als bei Konsumgütern oder in der Lebensmittelbranche. Es herrscht eben der perfekte Sturm, eine Mixtur aus hohen Energiekosten, zwei Jahren hoher Inflation, hohen Tarifabschlüssen, Lieferkettenproblemen, Konsumflaute und der politisch gewünschten Transformation der Wirtschaft – und da insbesondere der Energie- und Verkehrsbranche. Das alles zusammen ist zu viel. Und das zeigt sich jetzt bei vielen Unternehmen, die nacheinander Stellenabbau ankündigen.
Heilbronner Joghurtwerk hat eine wechselvolle Geschichte
Für Heilbronn ist dies ein Nackenschlag. Das Joghurtwerk hat eine lange, wechselvolle Geschichte, gehörte mal zu Südmilch, dann zu Campina, schließlich zu Friesland-Campina und nun zu Müller. Sollte es wirklich zum Ende kommen, kommt dem Gelände direkt westlich des Werks erst recht Symbolkraft zu. Dort, einen Steinwurf entfernt, startet dieses Jahr der Bau des KI-Parks Ipai. Mit ganz anderen Jobs.