Kinderbetreuung braucht mehr Flexibilität
Es ist ein Teufelskreis: Der Beruf des Erziehers ist unanttraktiv, die Situation wird immer schwieriger. Dabei wäre der landesweite Betreuungsschlüssel auch mit mehr Flexibilität noch einer der besten.

Die Pandemie hat in den vergangenen zwei Jahren an vielen Stellen wie ein Durchlauferhitzer gewirkt: Missstände, die unter der Oberfläche schwelten, traten zutage und wurden einer breiten Masse bewusst. Sei es in der Pflege, im Digitalen oder eben in der Kinderbetreuung.
Gerade in sozialen Berufen sollte gelten, dass hier kein Geld der Welt zu viel investiert sein kann. Schließlich geht es um Menschen - egal, ob kleine oder alte. Doch jahrelang galt besonders die Ausbildung zum Erzieher als äußerst unattraktiv. Weil die Situation in diesem Bereich mittlerweile für viele untragbar geworden ist und sie das auch offen kommunizieren, wollen noch weniger Frauen und Männer den Beruf erlernen. Da bringt die Bezahlung während der Ausbildung, die viel zu spät eingeführt wurde, auch nichts mehr. Ein klassischer Teufelskreis ist entstanden.
Woher soll das Personal kommen?
Auf der anderen Seite müssen die Kommunen die vom Land auferlegten Pflichten erfüllen und ausreichend Betreuungsmöglichkeiten schaffen. Doch woher das Personal nehmen, das ohnehin allerorts fehlt? Der Eppinger OB hat vollkommen recht, wenn er überspitzt sagt, dass niemand Erzieher backen könne. Genauso wenig können geeignete Räumlichkeiten aus dem Boden gestampft werden.
Deshalb ist die Forderung nach mehr Flexibilität in der Betreuung völlig nachvollziehbar und nötig, gerade im Moment. Der Schlüssel wäre trotzdem weiterhin einer der besten in Deutschland.



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