Kinderarmut in der Region: Die Zahlen lassen aufhorchen
Gelingende Integration ist der Schlüssel zum Erfolg im Kampf gegen Kinderarmut, meint unsere Autorin.
Die Region steht landesweit noch ganz gut da. Doch auch in Heilbronn-Franken steigt die Kinderarmut, unter Ausländern massiv. Angesichts der Flüchtlinge aus der Ukraine ist das zwar keine Überraschung. Trotzdem lassen die Zahlen aufhorchen. Die Armut der Jüngsten ist eines der ganz großen Themen. Ihre Zukunft ist kostbar, sie dürfen nicht verloren gehen.
Um ihrer selbst willen genausowenig wie mit Blick auf die Arbeitswelt und auf die potenziellen Fachkräfte von morgen. Doch damit der Berufseinstieg klappt, sind sie auf gelingende Integration angewiesen, auf Sprachförderung, Bildungschancen, Teilhabe, genauso wie auf Menschen, die Wind unter die Flügel pusten.
Quartierszentren vermitteln Zugehörigkeitsgefühl
Es ist gut, dass Kommunen Konzepte erarbeiten, die bei den Kindern ansetzen. Quartierszentren als Orte der Begegnung, wie es sie in Heilbronn gibt, sind ein wichtiger Baustein für das Zugehörigkeitsgefühl, so wertvoll wie die Nachhilfe, die hier möglich ist.
Doch wer wenig Geld hat, für den ist das Leben kompliziert und ein gefühlter Antragsdschungel. Leistungen aus dem Bundes- und Teilhabegesetz etwa für Nachhilfe werden nur zeitlich befristet bewährt. Das wiederholt zu organisieren, schaffen nur die wenigsten Eltern.
Kleinigkeiten werden zu unüberwindbaren Hürden
Es sind die Kleinigkeiten, die sich als unüberwindbare Hürden erweisen. Beispiel Busticket für bedürftige Schüler, die zu ihrem sonderpädagogischen Zentrum fahren und bei denen die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zum Bildungsplan gehört. Wer den Zuschuss erhält, muss mindestens drei Kilometer entfernt wohnen. Warum nicht ein kostenloses Busticket etablieren? 100.000 Euro würde das im Jahr ausmachen. Zum Vergleich: Die 49-Euro-Tickets, die die Stadt Heilbronn für die Mitarbeiter fast komplett übernimmt, kosten den Steuerzahler 1,2 Millionen Euro. Im Jahr.



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