Keine Solarparks in Ingelfingen: Die Entscheidung ist nicht weitsichtig
Solarparks und Landwirtschaft sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden, meint unser Autor.
Die Entscheidung der Stadträte in Ingelfingen, keine Solarparks auf Gemarkung der Stadt zuzulassen, ist gut gemeint - mit Blick auf die heimischen Landwirte. Aber sie ist nicht weitsichtig. Die Argumente, mit denen Landwirte vermeintlich geschützt werden, helfen ihnen nichts. Denn solche Anlagen können den Landwirten das Überleben sichern und sind ein Garant dafür, dass es weiterhin heimische Produkte geben kann. Das wurde sogar in den Wortbeiträgen der Stadträte klar, die gegen die Anlagen sind. Sie sagen: Die Kosten für die Landwirte steigen immer weiter, die Ausgaben werden immer größer. Genau da kann doch die Photovoltaikanlage auf der Fläche eine sichere Einnahmequelle für den Landwirt sein - und nach der suchen auch die Nachwuchs-Bauern.
Maschinelle Feldbearbeitung und Solarparks sind vereinbar
Und überhaupt: Es ist nicht mehr zeitgemäß, Solarparks und Bewirtschaftung von Flächen gegeneinander auszuspielen. Weideflächen bleiben unter den Anlagen erhalten, und mit modernen Agri-PV-Anlagen können sogar große Maschinen durch die Reihen fahren. Die PV-Flächen schützen dann sogar empfindliche Pflanzen, etwa vor Hagel.
Zumindest den Kriterienkatalog hätten die Räte beschließen können. Das bedeutet ja nicht, dass Solarparkbetreiber plötzlich alles zupflastern können. Die Entscheidungshoheit über die Projekte bleibt beim Gemeinderat. Freiflächen-PV-Anlagen sind ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Viele Kommunen haben ihre Vorgaben für Solarpark-Planer in Kriterienkatalogen festgeschrieben. Hoffentlich ist der Zeitraum, in dem in der Stadt Ingelfingen "das Ganze beobachtet wird", wie es Bürgermeister Michael Bauer ausgedrückt hat, kurz, und der Kriterienkatalog kommt bald wieder auf die Tagesordnung.



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