Israel-Flagge am Heilbronner Rathaus abgerissen – Das eigentliche Problem heißt Antisemitismus
Dass in Heilbronn eine Israel-Flagge innerhalb kürzester Zeit zerstört wurde, ist schändlich. Das darf jedoch nicht vom eigentlichen Problem ablenken: Dem unsagbaren Terror in Israel und dem Antisemitismus in Deutschland, meint unser Autor.
Eigentlich möchte man nicht über eine Israel-Flagge in Heilbronn diskutieren. Dadurch rückt in den Hintergrund, worum es hier geht: Terroristen der Hamas haben mit beispielloser Brutalität hunderte Menschen abgeschlachtet.
Israel, dessen Bevölkerung mit ständigen Raketenangriffen lebt, ist im Schock. Natürlich holt die Nation zu einem harten Gegenschlag aus. Auch dabei sterben Menschen, das ist bitter. Die Hamas weiß das und nimmt es in Kauf. Es geht ihr darum, Hass zu schüren und zu zeigen, dass das militärisch überlegene Israel eben doch verwundbar ist.
Dieser leidvolle Konflikt sollte uns jedoch nicht vergessen lassen, welche Verantwortung Deutschland hat. Der Konsens der Bundesrepublik ist, dass sich der Holocaust niemals wiederholen darf. Das Existenzrecht Israels ist Teil dieser Übereinkunft. Das muss jeder, der hier lebt, akzeptieren.
Der Kampf gegen den Antisemitismus ist wichtiger, als Solidaritätsbekundungen
Und dann macht es eben doch sprachlos, wenn eine Israel-Flagge in Heilbronn innerhalb kürzester Zeit heruntergerissen und geschändet wird. Die Spuren am Fahnenmast zeigen, dass die Täter äußerst motiviert waren. Das muss wachrütteln. Und es zeigt, dass Antisemitismus trotz der deutschen Geschichte ein aktuelles Problem ist. Das zu lösen ist wichtiger als möglichst schnelle Solidaritätsbekundungen.