Heilbronn im Weindorf-Modus
Schon vor der Eröffnung gibt es viel Gesprächsstoff um das Heilbronner Weindorf. Doch es geht um Wein, weniger um Randerscheinungen, meint unser Autor.
Heilbronn ist wieder im Weindorf-Modus. Schon vor dem Auftakt sorgte die Eröffnungszeremonie für Gesprächsstoff. Wird es diesmal wieder so lang, gibt es wieder so viele Redner und warum findet alles nicht auf der schmucken Rathaustreppe statt? Die Skeptiker sollten diesmal daneben liegen. Der einstündige Reigen gestaltete sich durchaus kurzweilig - wenn man genau zuhörte. Aber das ist bei solchen Anlässen wohl zu viel verlangt, erst Recht wenn Freiwein im Spiel ist.
Heilbronner Weindorf im neuen Gewand
Für Gesprächsstoff sorgten und sorgen auch Veränderungen im Dorfbild: Stehtische aus Paletten, neue Schirme oder schmucke "Beduinenzelte" tun gute Dienste. Doch rund ums Rathaus vermissen viele die bewährten Pergolen, Sitzplätze sind knapp, im Innenhof wurde die Musikbühne weg von der Ehrenhalle neben den Grantschener Stand verpflanzt. Ob das gutgeht?
Umstrittene Sommerzone
Stimmig integriert wurde die umstrittene Sommerzone an der Lohtorstraße, während es am westlichen Ende dieser Festmeile eher nach vereinigten Hüttenwerken aussieht. Ersatz für den repräsentativen Stand von Drautz-Able/Kistenmacher-Hengerer hat man nicht gefunden, den Fleiner Ausschankwagen als Lückenbüßer dorthin verfrachtet. Für die Rote Brigade wurde kein adäquater Nachfolger gefunden, für Marcel Küffners Voltino auch nicht, zumindest optisch. Inhaltlich haben die neuen Gastronomen noch elf Tage Zeit zu punkten – und die Veranstalter sogar fast ein Jahr, um die Mängel beim 52. Fest zu beheben.
370 Weine im Mittelpunkt
Die meisten Besucher wollen sich nicht mit solchem "Kritteln auf hohem Niveau" belasten. Verständlich. Im Grunde stehen beim Weindorf ja nicht gute Reden, schöne Deko-Teile oder tolle Hütten im Mittelpunkt. Hauptdarsteller ist der Wein. Und davon gibt es bis 17. September 370. Wer wollte da schon meckern?