Es spricht einiges gegen ein dauerhaftes Verbot der Straßenpostitution in Heilbronn
In diesem Jahr ist die Gewalt in der Hafenstraße eskaliert. Stadt und Polizei mussten reagieren. Die Straßenprostitution dauerhaft aus der Stadt zu verbannen, wird aber nicht funktionieren, meint unsere Autorin.
Wohnungsprostitution ist für Ordnungsamt und Polizei schwer zu kontrollieren. Sozialarbeiter finden schlechter Zugang. Und Schutzkonzepte sind oft unzureichend. Deshalb ist ein kompromissloses Nein zu einem Straßenstrich im gesamten Stadtgebiet nicht zielführend.
Die Stadträte stecken in der Klemme. Sie verurteilen die brutale Gewalt in der Hafenstraße. Sie soll sich nicht wiederholen. Sie sehen aber die Nachteile eines dauerhaften Verbots der Straßenprostitution. Das Ziel im Rathaus dagegen war von Beginn an klar: kein Straßenstrich im gesamten Stadtgebiet. Das lässt keinen Raum für Alternativen.
Die Hafenstraße mag mit Blick auf die Weiterentwicklung des Stadtquartiers Neckarbogen und neuer Josef-Schwarz-Schule nicht der beste Standort fürs Gewerbe sein. Gibt es keine andere Wahl? Unklar ist außerdem, welche Rolle es für die polizeilichen Ermittlungen spielt, dass Sex-Geschäfte offiziell bald nur noch in Wohnungen abgewickelt werden sollen.



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