Digitale Kfz-Zulassung beim Landratsamt kommt zu spät
Dass sich an der Situation der Zulassungsstellen etwas ändern musste, war nicht zu übersehen. Unser Autor fragt sich jedoch, warum bei Behörden und Kunden diese Veränderung erst jetzt zum Tragen kommt.
Man kann es nicht verhehlen: Bei den Zulassungsstellen in der Heilbronner Lerchenstraße hat es in der jüngsten Vergangenheit - gelinde gesagt - arg gehakt. Pandemie, Systemumstellung, technische Probleme und ein hoher Krankenstand bei ohnehin dünner Personaldecke sorgten für ordentlich Dampf im Kessel. Nicht nur bei Kunden, denen bisweilen viel Geduld und Sitzfleisch sowie eine hohe Toleranzschwelle abverlangt wurde, wenn sie unverrichteter Dinge wieder abziehen mussten, weil bereits kurz nach Schalteröffnung alle Termine vergeben waren.
Berechtigte Hoffnungen
Die Mitarbeiter mussten derweil an vorderster Front versuchen, den Laden irgendwie ordnungsgemäß am Laufen zu halten - und bekamen dabei auch noch den Unmut der Kunden ungefiltert zu spüren. Angesichts dieser Umstände nimmt es nicht wunder, dass sowohl Stadt als auch Landkreis sehr große Hoffnungen in die Umstellung auf eine reine Terminvereinbarung setzen.
Die Frage muss jedoch auch in beide Richtungen erlaubt sein: Warum kommt man da erst jetzt drauf? Die Erfahrungswerte waren ja da. Wer in der Vergangenheit vor seinem Besuch bei der Zulassungsstelle bereits einen Termin in der Tasche hatte, musste sich in der Regel keine Gedanken um Wartezeiten machen. Digitalisierung schön und gut, aber sie muss in allen Köpfen ankommen - bei den Behörden ebenso wie bei den Bürgern.