Die Audi-Mitarbeiter haben sich die Gewinnbeteiligung verdient
Wenn Gewinne hoch ausfallen, dann darf auch die Beteiligung steigen, findet unser Kommentator. Doch bei einem anderen Thema ist jetzt eine Grenze erreicht.
Ein bisschen neidisch darf man sein, wenn man auf die Gewinnbeteiligung der Audi-Mitarbeiter schaut. Mehr als 8500 Euro "on top", damit kann man etwas anfangen. Aber natürlich gilt das immer bei variablen Anteilen, die ja auch andernorts bezahlt werden. Da wird kein Geld verschenkt, sondern die Konditionen wurden hart verhandelt. Damit sind sie ebenso verdient wie andere Gehaltsbestandteile.
Die falsche Frage
Ein anderes Thema ist: Schon wieder verkünden die Autobauer reihenweise Rekordgewinne, nachdem sie im vergangenen Jahr auf Kosten der Allgemeinheit Kurzarbeit in Anspruch genommen haben - auch Audi. Ist das fair?
Mit Blick auf die Ergebnisbeteiligung der Mitarbeiter ist das allerdings die falsche Frage. Denn wenn Anteilseigner den Profit einstreichen dürfen, dann kann man Mitarbeitern ihre Prämie nicht streitig machen. Das Kurzarbeitergeld hat im übrigen auch nicht für die Milliardengewinne gesorgt, das muss in diesem Zusammenhang schon festgehalten werden.
Drei Jahre nach Pandemieausbruch ist aber die Frage angebracht, wie lange es noch erleichterte Konditionen beim Kurzarbeitergeld geben kann. Es ist ein Gebot der Fairness, auch gegenüber den Unternehmen, die darauf angewiesen sind, dass die Hilfe in dieser Form nicht endlos verlängert wird.