Ende der Maskenpflicht: Eine Zäsur
Am Sonntag fallen die Masken. Das ist ein Einschnitt in der Pandemie-Politik, findet unsere Autorin.
Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen stagniert auf einem hohen Niveau, trotzdem fallen ab Sonntag die Masken, um das salopp zu sagen. Bürger entscheiden dann in den meisten Bereichen selbst, ob sie ihren Mund-Nasen-Schutz weiter tragen oder es lieber lassen. Man kann leidenschaftlich darüber streiten, ob der Verzicht auf dieses einfache und wirkungsvolle Mittel des Infektionsschutzes angemessen und sinnvoll ist. Die Maßnahme kommt angesichts der laufenden Welle zu früh, sagen die einen. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass der Staat die Bürger einschränkt, meinen die anderen.
Fest steht: Der Sonntag markiert eine Zäsur in der deutschen Corona-Politik. Der Staat gibt die Verantwortung für die Covid-Prävention in die Hände der Bürger. Dabei darf man nicht vergessen: Das wirkungsvollste und einfachste Mittel zum persönlichen Schutz bleibt Kindern unter fünf Jahren und einigen chronisch Kranken versagt. Sie sind auf die Rücksichtnahme der anderen angewiesen.
Doch insgesamt setzen immer noch viel zu wenige Menschen auf die Impfung. Auch für die Gesellschaft insgesamt bedeutet das nichts Gutes. Damit nicht immer neue Wellen drohen, bedarf es einer viel höheren Impfquote. Diese ohne Impfpflicht zu erreichen, erscheint inzwischen aussichtslos.