Endlich ist die Entscheidung zur Cannabis-Legalisierung gefallen
Aus dem einstigen Prestigeprojekt der Ampelregierung ist schier endloser Streit erwachsen, meint unsere Autorin. Die Cannabis-Legalisierung schafft Raum für wichtigere Themen.

Ein Prestigeprojekt der Ampel-Regierung sollte sie werden, die Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch. Das war vor zweieinhalb Jahren, bevor der russische Überfall auf die Ukraine alles veränderte, auch die politischen Prioritäten in Deutschland.
So wurde aus dem vermeintlichen Wohlfühl-Thema eines, aus dem viel Empörung in einer ohnehin angespannten Lage erwuchs. Deshalb ist es gut, dass die Legalisierung nun endlich auf den Weg gebracht ist und der Streit nicht weiter die Aufmerksamkeit von Parlamentariern und Öffentlichkeit bindet. Es gibt im Ressort von Gesundheitsminister Karl Lauterbach wahrlich wichtigere Projekte, die dringend zu Ende gebracht werden müssen, etwa die Krankenhausreform, auch sie dümpelt vor sich hin.
Cannabis-Legalisierung: Die Argumente von Befürwortern und Gegnern
Inhaltlich kann man beide Seiten verstehen: Die der Befürworter, die argumentieren, dass der Konsum von Cannabis ohnehin Realität und es nur konsequent ist, moderne Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Und die der Gegner, die erhöhte Gefahren für Jugendliche und mehr Arbeit für die Justiz befürchten. Beide Seiten wissen nicht, wie sich die Legalisierung tatsächlich auswirken wird. Erkenntnisse darüber wird erst die Umsetzung bringen. Insofern ist es gut, dass es nun heißt: ausprobieren und nachjustieren statt endlos weiter zu streiten.