Allen muss klar sein: Vereine sind keine Dienstleister
Ein aktiveres Vereinsleben lockt den Nachwuchs an, meint unser Autor.
Bei Verbänden von Landfrauen bis Sportvereinen läuten die Alarmglocken, der Rückgang bei den Zahlen des Nachwuchses ist gefährlich für die Vereinslandschaft. Auch wenn es abgedroschen klingt, Fakt ist: Jedes Jahr werden die Mitglieder ein Jahr älter. Überaltert ein Verein, verliert er an Attraktivität und die verbliebenen Ehrenamtler fragen sich, warum sie das Ganze noch machen.
Doch allein mit Fördermitteln die Nachwuchsarbeit stärken zu wollen, ist zu kurz gedacht. Das Vereinsleben muss gestärkt und deutlich sichtbarer werden. Zu sehr hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass Vereine Dienstleister sind - eine Funktion, die die großen mancherorts zwar einnehmen, die aber kleine nicht erfüllen können. Doch sie können nur überleben, wenn sich viele Mitglieder aktiv am Vereinsleben beteiligen und ein Ehrenamt übernehmen.
Das kann auch bedeuten, zwei Stunden lang eine Hütte beim Ostermarkt im Ort aufzubauen oder bei einem Kartenvorverkauf Würstchen zu grillen. So werden Vereine sichtbarer und der Nachwuchs auf sie aufmerksam. Das liegt nicht an vermeintlich faulen Mitgliedern. Auch der Vorstand muss sich fragen: Wie kann sich der Verein ändern, um attraktiver zu werden? Da kann es schon reichen, das Training oder die Probe auf einen anderen Tag zu legen.