Über die Arbeit der Heilbronner Antidiskriminierungsstelle: Auftrag verfehlt
Die Arbeit der Heilbronner Antidiskriminierungsstelle (Adi) erscheint in einem immer fragwürdigeren Licht, findet unser Autor.
Es macht fassungslos, wenn eine Antidiskriminierungsbeauftragte sich weigert, ein Theaterstück anzuschauen. Noch fassungsloser macht es, wenn sie dem mehrfach ausgezeichneten Stück vorwirft, es würde "stereotype Vorurteile bedienen", ohne es je gesehen zu haben. Und ihre Vorgesetzte antwortet auf Anfragen zunächst nicht und verweigert dann nach Nachfrage eine Antwort mit Verweis auf Vertraulichkeit – ein Stück aus dem Tollhaus, um in der Theatersprache zu bleiben. Dabei geht es um eine öffentliche Veranstaltung einer öffentlichen Institution, die mit reichlich Steuergeldern gefördert wird.
Aufgaben und Pflichten
Nun wird es, nach der kürzlich losgetretenen Aktion der Adi gegen einen Heilbronner Bäcker, dem wegen dekorierter Berliner die "Aneignung rassistischer Stereotype" vorgeworfen wurde, höchste Zeit, dass die Stadt hinschaut, was in der Adi eigentlich vor sich geht.
Zuletzt hatte sich OB Harry Mergel noch hinter die Institution gestellt. Dabei ist klar, dass eine Geschäftsführerin, der die Adi unterstellt ist und die eine Auskunft verweigert, überdenken sollte, wer sie eigentlich bezahlt und welche Aufgaben und Pflichten sie hat. Darauf sollte man sie hinweisen. Und eine Antidiskriminierungsbeauftragte, die Diskurse verweigert und Verurteilungen vornimmt, ohne sich das Stück, um das es geht, anzuschauen, hat nicht nur ihren Namen nicht verdient. Sie hat auch den Beruf verfehlt.