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Abtreibungen legalisieren: Bundesregierung sollte mehr Mut beweisen

  
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Die Empfehlungen der Expertenkommission im Bezug auf Schwangerschaftsabbrüche sollten zügig umgesetzt werden, meint unsere Autorin.

  
Die Diskussion um Schwangerschaftsabbrüche und den Paragraf 218 hält nach der Empfehlung der Expertenkommission an.
Die Diskussion um Schwangerschaftsabbrüche und den Paragraf 218 hält nach der Empfehlung der Expertenkommission an.  Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Schwangerschaftsabbrüche stehen im Strafgesetzbuch direkt hinter Mord und Totschlag - und das wird sich so schnell wohl nicht ändern. Eine Expertenkommission hat zwar in ihrem Abschlussbericht die Legalisierung von Abtreibungen empfohlen, die zuständigen Minister äußern sich aber zurückhaltend, was eine zügige Gesetzesänderung angeht. Das ist ernüchternd, die Empfehlung der Kommission ist aber trotzdem ein wichtiges Zeichen.

Laut einer Forsa-Umfrage sind 72 Prozent der Teilnehmer für eine Legalisierung von Abtreibungen in den ersten zwölf Wochen. Die Ampel-Koalition sollte mehr Mut haben, den Paragrafen 218 aus dem Strafgesetzbuch zu streichen, es ist wirklich höchste Zeit.


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Aktivistinnen streichen während eines Flashmobs des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung unter dem Motto „Legal, einfach, fair - Für eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland!“ mit der Farbe Lila symbolisch den Paragraph 218 Schwangerschaftsabbruch aus dem Strafgesetzbuch durch. Nach Einschätzung einer Expertenkommission sollten Abtreibungen in Deutschland künftig nicht mehr grundsätzlich strafbar sein. +++ dpa-Bildfunk +++
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Frankreich und Kanada sind gute Vorbilder beim Thema Schwangerschaftsabbruch – Deutschland hinkt hinterher

Ein gutes Vorbild ist Frankreich, wo das Recht auf Abtreibung in der Verfassung verankert wurde. Es geht um das elementare Recht von Frauen, eigenständig über ihren Körper zu entscheiden. Keine Frau entscheidet sich leichtfertig für eine Abtreibung. Wer glaubt, dass die Zahlen durch eine Entkriminalisierung explodieren, irrt sich. Das zeigt auch der Blick nach Kanada, wo die Quote trotz eines sehr liberalen Modells weitgehend stabil geblieben ist. Es ist zermürbend, dass Frauen in Deutschland 2024 immer noch dafür kämpfen müssen, selbst entscheiden zu dürfen.

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Wilfried Müller am 17.04.2024 08:54 Uhr

Ab dem 20. Tag beginnt das Herz, Flüssigkeit durch die Gefäße zu pumpen, am folgenden Tag tauchen die ersten roten Blutkörperchen auf.
Rund 10 Wochen nach der Befruchtung (also in der 12. Schwangerschaftswoche) sind nahezu alle Organe vollständig ausgebildet. Da braucht es schon Mut um das zu beenden. Eine Erfahrung einer Bekannten dazu:
Ich war beim Frauenarzt vor mir eine junge "Geschäftsfrau". Ich brauche ein Termin für ne Abtreibung, ein Kind passt nicht in meine Lebensplanung! War dann noch sauer, dass sie zu nem Beratungstermin muss.
Ich dahinter wollte noch ein Kind und es klappte nicht!
Das werde ich nie vergessen!

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