Zumutung Frankenbahn: Bahnchaos lässt 49-Euro-Effekt verpuffen
Streiks, Baustellen, Schäden: Gründe gibt es viele, das Ergebnis is dasselbe: Bahnfahren in der Region ist ein Abenteuer. So droht der Effekt des Deutschlandtickets zu verpuffen, meint unser Autor.
Skeptiker hatten von Anfang an darauf hingewiesen: Ein günstiger Fahrpreis macht noch keinen guten Bahnverkehr. Nun haben es tatsächlich viele Berufspendler in der Region gewagt und sind mit dem Deutschlandticket, das dazu noch von vielen Arbeitgebern fürstlich subventioniert wird, vom Auto auf die Schiene umgestiegen.
Viele werden den Schritt schon wieder bereuen. Der Bahnverkehr in der Region Heilbronn gibt in den vergangenen Wochen das gewohnt schlechte Bild ab. Zugausfälle und Verspätungen sind auf der Frankenbahn an der Tagesordnung. Probleme gab es zuletzt auch auf der Strecke Richtung Mannheim oder bei der Stadtbahn. Der Ersatzverkehr in der Heilbronner City verwirrte viele Fahrgäste.
Marode Infrastruktur macht die Frankenbahn zur Zumutung
Streiks, Baustellen, Personalmangel: Die Begründungen sind in jedem Einzelfall nachvollziehbar. In der Summe ist es zum Abgewöhnen.
Das gestrige Chaos auf der Frankenbahn zeigt einmal mehr, dass die marode Infrastruktur diese Strecke zur Zumutung macht. Am Donnerstag war es eine defekte Oberleitung, der genaue Grund für den Schaden ist nicht bekannt. Um die Probleme hingegen weiß man schon lange.
Der jüngste Frankenbahngipfel, bei dem Wege aus der Misere aufgezeigt werden sollten, endete wieder mit den üblichen Schuldzuweisungen zwischen Bund und Land. Die Bahn muss besser werden. Sonst können die Tickets noch so günstig sein, die Pendler werden sich lieber wieder mit dem Auto in den Stau stellen.