Stimme+
Corona-Pandemie 
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Post Covid: Warten auf die Pille, die Hilfe bringt

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Warum erkranken Menschen am Post-Covid-Syndrom? Darüber wissen Forschende wenig. Dasselbe gilt für die Behandlung: Ein Medikament gegen die Ursachen von Post Covid gibt es nicht.

Der Begriff Long Covid beschreibt Beschwerden, die mehr als vier Wochen nach einer akuten Corona-Infektion bestehen. Post Covid, kurz PCS, beschreibt das Krankheitsbild ab der zwölften Woche nach der ursprünglichen Infektion. Klassische Beschwerden sind Fatigue (Müdigkeit und krankhafte Erschöpfung), Denk- oder Konzentrationsstörungen.

Zudem treten häufig Husten, Atemnot, Ein- und Durchschlafstörungen auf. Auch Schwindel und plötzliches Herzrasen gehören zu den beschriebenen Symptomen, allerdings sind sie seltener. Laut der Patientenleitlinie „Long/Post-Covid-Syndrom“, die verschiedene medizinische Fachgesellschaften gemeinsam verfasst haben, ist ein wellenförmiger Verlauf der Beschwerden typisch. 

Post Covid: Vieles ist noch unklar

Die Forschung weiß noch wenig über die Ursachen. „Bislang ist nicht genau bekannt, warum einige Menschen nach Covid-19 an PCS leiden und andere nicht“, heißt es in den Leitlinien. „Auch ist nicht bekannt, warum zum Beispiel in einer Familie mit mehreren infizierten Familienmitgliedern die von PCS betroffenen Personen unterschiedliche Beschwerden haben.“ Manches deute darauf hin, dass es unterschiedliche Formen von PCS gibt, die sich überlappen oder unterschiedliche Ausprägungen haben können.

Das führt auch dazu, dass PCS häufig erst spät oder gar nicht erkannt wird. Auch zur Häufigkeit von PCS gibt es teils widersprüchliche Angaben. Bislang geht die Forschung davon aus, dass Frauen häufiger betroffen sind als Männer, am stärksten betroffen ist demnach die Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahren, wobei chronische Erkrankungen, insbesondere Depressionen und Angststörungen, sowie Übergewicht offenbar Risikofaktoren darstellen.

Eine Pille gegen Post-Covid-Beschwerden gibt es nicht 

Die eine Therapie, die wirkungsvoll gegen PCS hilft, gibt es nicht. „Wir alle wünschen uns eine medikamentöse Behandlung, die bei PCS ursächlich hilft. Bisher ist keine überzeugende Therapie bekannt“, heißt es in den Leitlinien. Unterschiedliche Therapieansätze können helfen, den Zustand zu verbessern, etwa Psychotherapie, Entspannungsverfahren, Logopädie oder die Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungsmittel auf ärztlichen Rat.

Andere Behandlungsverfahren wie eine Sauerstoffhochdruckbehandlung oder Blutwäsche werden von den Fachgesellschaften außerhalb von Studien derzeit nicht empfohlen. Der Rat in der Leitlinie: Wer an Covid erkrankt war und Beschwerden hat, sollte Rat beim Hausarzt suchen. „Bei der Vielfältigkeit der Beschwerden von PCS ist das der beste Weg. Dies verhindert, dass Sie sich im Versorgungssystem auf sich allein gestellt von Termin zu Termin durchkämpfen müssen, ohne vernünftige Koordination und ohne persönlichen ärztlichen Ansprechpartner.“ Der Hausarzt unterstütze auch, wenn der Gang zum Spezialisten notwendig sei.

Viele Informationen und Links gibt es im Internet im Informations­portal des RKI zu Long COVID 

Nach oben  Nach oben