Kunden-Ärger über teures Weihnachtsgebäck – Lidl, Rewe und Co. äußern sich zu Preisen
Supermärkte läuten schon früh mit Lebkuchen und Spekulatius die Weihnachtszeit ein. Nicht nur das sorgt für Ärger, sondern auch die vermeintlich hohen Preise. Was sagen Lidl, Rewe und Co. dazu?
Seit Ende August haben Handelsriesen wie Lidl, Kaufland, Rewe und Edeka Weihnachtssüßigkeiten im Sortiment. Nun aber sorgt nicht der frühe Verkauf von Lebkuchen, Dominosteinen oder Spekulatius-Keksen für Zündstoff, sondern die hohen Preise. In den sozialen Medien teilen unzählige Nutzer Videos von Süßigkeitenregalen und machen ihrem Ärger über die teuren Weihnachts-Produkte Luft. Was sagen Lidl, Kaufland, Edeka und Rewe dazu?
Empörung über Weihnachtsgebäck-Preise: Lidl, Rewe und Co. äußern sich zu Kunden-Kritik
Die Empörung über den vermeintlichen Preis-Hammer beim Weihnachtsgebäck ist auf Plattformen wie TikTok groß: Wütende Kunden filmen in Supermarktregalen bei Lidl, Kaufland, Rewe oder Aldi Lebkuchen für 9,99 Euro, zeigen eine 250-Gramm-Packung Dominosteine für 3,99 Euro und Schokolebkuchen, die für den gleichen Preis zu Buche schlagen. „Euer Ernst?“, ärgert sich ein Nutzer darüber, der im Video zu hören ist und auf die Packungen deutet.
Eine andere Nutzerin schimpft: „Wie sollen sich ältere Menschen mit kleiner Rente solche Preise leisten können?“ Die Videoaufnahmen zeigen, dass nicht nur Markenprodukte als zu teuer empfunden werden. Auch Eigenmarken, etwa der „Favorina“-Baumkuchen von Lidl für 4,99 Euro je 300–Gramm-Packung, werden gezeigt.
Auf Stimme-Nachfrage hierzu teilt ein Lidl-Sprecher mit, dass sich der Konzern „zu Kundenverhalten und zur Preisgestaltung generell nicht äußern“ möchte. Auch Kaufland, Edeka und Rewe teilen dies mit. Aldi Süd ließ die Anfrage bisher unbeantwortet.
Lebkuchen und Spekulatius bei Lidl und Co.: Was steckt hinter den hohen Preisen?
Doch warum sind Weihnachts-Süßwaren wie Lebkuchen, Dominosteine oder Spekulatius in diesem Jahr bei Lidl, Edeka, Rewe und Co. so teuer? Während Lidl und Kaufland hierzu keine konkrete Stellung nehmen, werden die Supermarkt-Ketten Rewe und Edeka deutlicher. Sie berufen sich auf mehrere Faktoren, die die Preise in die Höhe schießen lassen.
So werde laut einem Rewe-Sprecher etwa Kakao seit vielen Monaten auf „Rekordpreisniveau auf den Rohstoffmärkten gehandelt“ – denn die Nachfrage nach der Zutat sei trotz Ernteausfällen, Wetterextremen und Pflanzenkrankheiten weltweit hoch. Ebenso würden Faktoren wie Löhne, Abgaben und Energiekosten die Preise treiben.
Eine Edeka-Sprecherin betont auf Stimme-Nachfrage, dass die jeweiligen Märkte von etwa 3200 selbstständigen Kaufleuten betrieben würden. „Daher unterscheidet sich das Angebot von Markt zu Markt.“ Auch sie verweist auf die Preisentwicklung der Rohstoffe, auf die saisonalen Nachfrage und den direkten Wettbewerb.
Teures Weihnachtsgebäck: Lidl will Kostensteigerungen abfedern
Lidl versucht, die hohen Rohstoffpreise, die letztendlich auch das Weihnachtsgebäck treffen, „nicht vollständig an die Kunden weiterzugeben“, teilt der Sprecher mit. „Kostensteigerungen innerhalb der Lieferkette oder Steigerungen der Rohstoffpreise versuchen wir konsequent durch Investitionen und Effizienzsteigerungen so weit wie möglich abzufedern.“ Der Sprecher sagt: „Wann immer es unser Geschäftsmodell ermöglicht hat, haben wir auch in der Vergangenheit immer wieder dauerhafte Preissenkungen vorgenommen.“
Kaufland teilt auf Stimme-Nachfrage lediglich knapp mit: „Wir werden unseren Kunden auch in diesem Jahr ein umfangreiches Sortiment an Weihnachtsgebäck bieten.“
Lidl kündigt Preis-Senkung bei Dominosteinen an – Edeka gibt Versprechen
Der Lidl-Sprecher verweist auf das „bestmögliche Preis-Leistung-Verhältnis“ bei Aktionsprodukten, zu denen etwa „Artikel zu Festtagen wie Weihnachten“ zählen würden. Dennoch scheinen die Handelsketten den Verbrauchern etwas entgegen kommen zu wollen: So kündigt der Lidl-Sprecher an, dass etwa die Preise für die Dominosteine „in der kommenden Woche im Rahmen einer Aktion um einen Euro auf 2,49 Euro“ reduziert werden würden.
Und auch Edeka gibt ein Kunden-Versprechen ab, wie die Sprecherin mitteilt: „Unsere Eigenmarken – vor allem ’Gut und günstig’ – sind mindestens so günstig wie beim Discounter.“ Sie fügt an: „Wie bei allen unseren Artikeln unserer Eigenmarken geben wir auch beim Weihnachtsgebäck Einkaufsvorteile direkt an unsere Kundinnen und Kunden weiter.“