Warnung vor Megatipp
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Konto-Abbuchung von 89,90 Euro: Betrugsopfer sollten zeitnah handeln

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Bankkunden berichten von unerlaubten Abbuchungen von „Megatipp Emergency Call Services“. Die Verbraucherzentrale wittert Lastschriftbetrug und warnt Nutzer vor Leichtsinn im Netz.


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Plötzlich werden ohne Vorwarnung Beträge wie 89,90 Euro via Lastschrift vom Konto abgezogen – ohne, dass je ein Vertrag abgeschlossen worden ist. Vor Fällen, wie etwa den Abbuchungen der Firma „Megatipp Emergency Call Services“ warnt aktuell die Verbraucherzentrale. Betrugsmaschen wie diese häufen sich – ein Grund sei laut einem Verbraucherschützer aus Baden-Württemberg auch ein leichtfertiger Umgang mit Kontodaten.

Warnung vor Lastschriftbetrug: Wie Betroffene ihr Geld zurückbekommen

Mehrere Bürger hätten sich bereits bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg gemeldet, die Opfer von unerlaubten Kontoabbuchungen wie etwa von „Megatipp Emergency Call Services“ geworden sind, sagt Abteilungsleiter und Jurist Oliver Buttler auf Stimme-Nachfrage. Wer eine unberechtigte Abbuchung entdeckt, könne sich an die Bank wenden oder die Lastschrift via Onlinebanking direkt zurückholen. „Wenn es sich um eine Straftat handelt, wie möglicherweise in diesem Fall, haben Betroffene sogar 13 Monate Zeit, sich ihr Geld zurückbuchen zu lassen.“ Die Bank sei verpflichtet, den Fehlbetrag innerhalb von 24 Stunden gutzuschreiben.

Mutmaßlicher Lastschriftbetrug: Wie „Megatipp Ltd.“ vorgeht

Bei „Megatipp Ltd.“ soll es sich laut der Verbraucherzentrale um eine Firma handeln, die mehrere Webseiten betreibt. Laut Impressum ist Megatipp Ltd. in der Türkei registriert. Neben einer Adresse in Izmir ist eine unselbständige Zweigstelle in Stuttgart vermerkt. Eine der betriebenen Webseiten ist vorsorge-karte.com, teilt die Verbraucherzentrale mit.

Die Firma hat unter anderem eine „Vorsorge-Karte“ im Angebot, auf der Infos zu chronischen Erkrankungen, Allergien und Notfallkontakten vermerkt sein sollen. Für diese Karte werden laut Lastschrifteinzug 89,90 Euro fällig. Die Abbuchung taucht auf Kontoauszügen von Bankkunden auf, die gar nichts bestellt haben. 

Buttler rät Opfern von Lastschriftbetrug, zeitnah zu handeln und mindestens einmal pro Monat das Konto zu prüfen. „Verbraucher haben eine Mitwirkungspflicht“, macht Buttler gegenüber der Stimme klar. Je mehr Zeit Betroffene bei einem Lastschriftbetrug verstreichen lassen, desto schwieriger könne nachgewiesen werden, ob die Abbuchung berechtigt war oder nicht.

Abbuchung von 89,90 Euro ist möglicher Betrug – so gelangen Kriminelle an Daten

Wie genau Firmen an die Kontodaten der Betroffenen gelangen, ist unklar, sagt Verbraucherschützer Buttler. Ein Datenleck, bei dem Bankdaten möglicherweise im Darknet gelangt sein könnten, schließt er im Fall von „Megatipp Emergency Call Services“ nach aktuellem Kenntnisstand aus. „Der Kreis der Betroffenen ist nicht auf eine bestimmte Bank begrenzt, sondern erstreckt sich querbeet.“ 

Häufig sei es der Fall, dass Betrugsopfer zuvor auf Phishingmails hereingefallen sein könnten. Dabei handelt es sich um E-Mails, die Nutzer auf gefälschte Webseiten locken, damit Betrüger an deren Bankdaten gelangen können. „Möglich ist auch, dass die Betroffenen ihre Bankdaten arglos bei gefälschten Online-Gewinnspielen angegeben haben“, erklärt der Datenschützer.

„Meist immer die gleichen Protagonisten“: Verbraucherschützer warnt vor Onlinebetrügern

Die Maschen von Kriminellen werden immer perfider und können Betroffenen im schlimmsten Fall teuer zu stehen kommen. Im August 2025 verlor etwa ein Mann aus dem Raum Heilbronn eine halbe Million Euro durch Anlagebetrug.

„Es gibt einige dieser dubiosen Firmen, die beispielsweise auch via Enkeltrick- oder Callcenterbetrug an das Geld von arglosen Bürgern gelangen wollen“, sagt Buttler. „Meist sind das auch immer die gleichen Protagonisten.“

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