Prävention und Bildung
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Feuerwehr mit Apell: „Bevölkerung muss sich wieder mehr selbst helfen“

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Die Zahl der Naturkatastrophen nimmt zu, damit auch die Einsätze von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Warum jetzt mehr Eigenverantwortung gefragt ist.

Von red, dpa

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Naturkatastrophen wie Hochwasser und Waldbrände häufen sich und stellt die Feuerwehr in Deutschland vor große Herausforderungen. Auch der Landkreis Heilbronn ist betroffen, erst 2024 zog ein Unwetter über die Region, setze Keller unter Wasser und überflutete Keller. Doch die Feuerwehr allein kann nicht alle Schäden abwenden. Verbandspräsident Karl-Heinz Banse appelliert deshalb an die Eigenverantwortung der Bevölkerung. „Die Bevölkerung muss sich wieder mehr selbst helfen“, betonte Banse gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Feuerwehr am Limit: Warum ist Selbsthilfe notwendig?

In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Hochwasserereignissen in verschiedenen Regionen Deutschlands, die Bewohner haben teils Monate danach noch zu kämpfen. Dabei wurden oft Fragen laut, warum die Feuerwehr bei manchen Betroffenen nicht rechtzeitig helfen konnte. „Die Feuerwehr kann nicht überall gleichzeitig sein. Es gibt dann Leute, die schimpfen, warum warst du nicht bei mir, beim Nachbarn aber schon“, so Banse. Prioritäten zu setzen sei in solchen Situationen unumgänglich.

Viele dieser Einsätze wären nach Ansicht von Banse vermeidbar, wenn sich die Menschen besser auf solche Ereignisse vorbereiten würden. „Viele Einsätze wären gar nicht erforderlich, wenn sich die Leute besser vorbereiten würden“, erklärte er.

Früher hätten Anwohner an Flüssen Pumpen, Sandsäcke und Bretter zur Absicherung ihrer Häuser bereitgehalten. Heute hingegen fehle diese Vorsorge oft. „Ich habe bei vielen das Gefühl, sie kümmern sich nicht. Sie wählen die 112, und die Feuerwehr macht das dann schon“, kritisierte Banse. Doch diese Erwartung sei nicht realistisch.

Feuerwehr fordert Aufklärung und Bildung als Prävention für Katastrophen

Der Deutsche Feuerwehrverband sieht auch die Schulen in der Pflicht, die Bevölkerung besser auf Naturkatastrophen vorzubereiten. Bereits jetzt führen viele Feuerwehren Brandschutzaufklärungen in Schulen durch. Dabei wird das Verhalten in Notlagen wie Hochwasser, Bränden oder Erdbeben vermittelt. „Wir gehen sogar in Altenheime“, sagte Banse. Aufklärung sei essenziell, um die Bedeutung von Sirenen-Alarmen und anderen Warnsignalen zu verstehen. Ziel sei es, die Eigeninitiative und Vorsorgefähigkeit der Bevölkerung zu stärken.

Bevölkerungsschutz: Feuerwehr fordert bessere Ausrüstung

Zusätzlich fordert der Feuerwehrverband ein Sonderprogramm zur Verbesserung der Ausrüstung. Banse betonte die Notwendigkeit, mehr Gelder vom Bund für den Bevölkerungsschutz bereitzustellen. „Es muss ein Sonderprogramm für den Bevölkerungsschutz geben“, erklärt der Verbandspräsident. Dabei gehe es um die Anschaffung von Spezialfahrzeugen und Technik, die insbesondere bei Vegetationsbränden oder Hochwasserlagen von Bedeutung sei. 

Mit der richtigen Technik und einer gut vorbereiteten Bevölkerung könnten die Auswirkungen von Naturkatastrophen minimiert werden. Doch ohne Eigenverantwortung und aktives Mitwirken der Menschen wird die Feuerwehr nicht alle Herausforderungen allein bewältigen können.

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