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Wie häufig ist Bauchspeicheldrüsenkrebs?

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Bauchspeicheldrüsenkrebs wird meistens erst spät erkannt. Wie häufig diese Erkrankung vorkommt und wie die Krebsart behandelt wird.

Bauchspeicheldrüsenkrebs wird bei Betroffenen meist erst spät erkannt. Das mittlere Erkrankungsalter von Patienten liegt bei 75 Jahren.
Bauchspeicheldrüsenkrebs wird bei Betroffenen meist erst spät erkannt. Das mittlere Erkrankungsalter von Patienten liegt bei 75 Jahren.  Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn

Bauchspeicheldrüsenkrebs wird meist erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt, weil Betroffene anfangs kaum Beschwerden bemerken. Das wirkt sich negativ auf die Heilungschancen von Patienten aus. Die Deutsche Krebsgesellschaft rät dazu, auch allgemeine Beschwerden genau zu beachten und umgehend vom Arzt untersuchen zu lassen.

Wie häufig ist Bauchspeicheldrüsenkrebs in Deutschland?

Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts wird die Erkrankung jedes Jahr bei rund 19.000 Menschen in Deutschland diagnostiziert. Zum Vergleich: An Prostatakrebs erkranken jährlich rund 65.000 Männer, an Brustkrebs pro Jahr rund 70.000 Frauen. Damit kommt Bauchspeicheldrüsenkrebs statistisch betrachtet seltener vor als andere Krebsarten. Frauen und Männer sind etwa gleich häufig betroffen. Sie erkranken meist im Seniorenalter: Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 75 Jahren.

Was sind erste Anzeichen von Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Zu den häufigsten Symptomen, die auf Beichspeicheldrüsenkrebs hindeuten können, zählen Gewichtsverlust, Schmerzen im Bauch oder Rücken, Gelbsucht, Appetitverlust und Übelkeit. Neben diesen Beschwerden leiden manche Betroffenen auch unter neu auftretender Diabetes mellitus oder Erbrechen.

 


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Welche Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken?

Die genauen Ursachen von Bauchspeicheldrüsenkrebs sind unklar. Es
gibt jedoch eine Reihe von Einflussfaktoren, die sein Entstehen begünstigen können. Das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs steigt durch aktives und passives Rauchen. Auch starker Alkoholkonsum, Übergewicht und Diabetes Typ 2 wirken sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts nachteilig aus. Außerdem werden Infektionen mit Hepatitis-B und HIV mit der Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs in Verbindung gebracht. Erbliche Faktoren können auch eine Rolle spielen. 

Nicht eindeutig geklärt ist, welchen Einfluss Umweltfaktoren oder beruflich bedingte Schadstoffbelastungen auf das Erkrankungsrisiko haben. 

Wie stehen die Überlebenschancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Bauchspeicheldrüsenkrebs wird häufig erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Da der Tumor oft erst spät erkannt wird, ist Bauchspeicheldrüsenkrebs die vierthäufigste Krebstodesursache. Die Überlebenschancen sind bei Männern und Frauen geringer als bei manchen anderen Krebsarten. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate von Betroffenen bei zehn Prozent.

 


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Welche Untersuchungen gibt es zur Erkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Je früher der Tumor erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Wer erste Anzeichen feststellt, sollte seinen Arzt direkt auf eine Untersuchung auf Bauchspeicheldrüsenkrebs ansprechen und den Arztbesuch nicht aus Sorge vor möglichen unangenehmen Untersuchungen aufschieben.

Allerdings gibt es in der Medizin keine spezielle Methode zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Um Karzinome auszuschließen, führen Ärzte einen Bluttest, eine Ultraschalluntersuchung oder eine Computertomographie durch. Die sicherste Methode ist nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft die Ultraschalluntersuchung im Mageninneren (endoskopische Sonographie).

Wie wird Bauchspeicheldrüsenkrebs nach der Diagnose behandelt?

Drei Behandlungsmöglichkeiten kommen nach einer Diagnose von Bauchspeicheldrüsenkrebs infrage: Operation, Bestrahlung und Krebsmedikamente. Eine Operation bietet die einzige Möglichkeit, diese Krebsart zu heilen. Allerdings zählt ein Eingriff an der Bauchspeicheldrüse zu den kompliziertesten im Bauchraum.

Welche Funktion hat die Bauchspeicheldrüse im Körper?

Die Bauchspeicheldrüse liegt in der Bauchhöhle zwischen Magen und Wirbelsäule. Sie ist rund 15 Zentimeter lang und produziert lebenswichtige Enzyme und Hormone für die Verdauung und den Stoffwechsel im menschlichen Körper. 

 

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