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Mercedes EQE: Das kann das Elektro-SUV

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Die SUV-Version des Mercedes EQE bietet ein ordentliches Platzangebot, eine große Reichweite und auf Wunsch eine riesige Bildschirmlandschaft. Was das E-Auto sonst noch so bietet.

Die SUV-Version des Mercedes EQE ist 4,86 Meter lang, 1,94 Meter breit und 1,69 Meter hoch. Dank der ausgefeilten Aerodynamik ist der Wagen sehr effizient.
Die SUV-Version des Mercedes EQE ist 4,86 Meter lang, 1,94 Meter breit und 1,69 Meter hoch. Dank der ausgefeilten Aerodynamik ist der Wagen sehr effizient.  Foto: Mercedes-Benz AG – Communicati

Mercedes kämpft wie die Konkurrenz mit dem schleppenden Hochlauf der Elektromobilität. Das soll sich in den kommenden Jahren schnell ändern. Bestes Beispiel ist der vollelektrische CLA. Während sich viele andere Stromer mit dem Stern seither mitunter sehr schwer taten, fährt die Marke mit dem Stern Sonderschichten für die windschnittige Limousine, die mehr als 700 Kilometer weit fahren soll mit vollem Akku und extrem schnell lädt. Fast noch wichtiger ist die Elektro-Version des GLC. Schließlich ist die SUV-Baureihe das meistverkaufte Auto der Stuttgarter. Über 700 Kilometer Reichweite, laden mit bis zu 350 kW und Preise um die 70.000 Euro kündigt der Autobauer für den Marktstart im Frühjahr 2026 an. Mit diesem Auto stemmt sich die Marke mit dem Stern vehement gegen die Krise.

2027 wird die Elektroversion der E-Klasse vorgestellt. Auch die Sport-Tochter AMG bereitet sich auf den Start von zwei Stromern vor. „Das ist noch lange nicht alles, wir haben noch viel mehr Ideen“, sagt Ola Källenius. Der Mercedes-Chef hat sich von der Luxusstrategie verabschiedet und will wieder mehr auf eine breitere Masse setzen.

Mercedes EQE SUV: Modell mit dem Stern wirkt wie aus einem Guss gefertigt

Bis die neuen Stromer alle auf den Markt kommen, hält Mercedes seine aktuellen vollelektrischen Modelle so gut es geht auf dem neuesten Stand. Zumal die E-Autos mit dem Stern besser sind, als es der Blick auf die mauen Verkaufszahlen vermuten lässt. Das gilt insbesondere für den Mercedes EQE als SUV. Die Preise starten hier bei rund 76.000 Euro. Zum Hintergrund: Preislisten gibt es bei den Stuttgartern nicht mehr. Windschnittig und wie aus einem Guss steht das EQE SUV satt auf der Straße. Die Optik gefällt nicht jedem, sie hat aber im Hinblick auf die Effizienz deutliche Vorteile - eine bessere Aerodynamik zahlt sich im Hinblick auf den Verbrauch aus.

Aufgeladen wird das EQE SUV mit bis zu 11 kW Wechselstrom und 170 kW Gleichstrom. Optional gibt es einen 22-kW-Bordlader.
Aufgeladen wird das EQE SUV mit bis zu 11 kW Wechselstrom und 170 kW Gleichstrom. Optional gibt es einen 22-kW-Bordlader.  Foto: Mercedes-Benz AG – Communicati

Mercedes EQE SUV 500: Knapp 440 Kilometer Reichweite mit vollem Akku im Test

Das Mercedes EQE SUV gibt es mit Heck- und Allradantrieb sowie in verschiedenen Leistungsstufen. Wir sind mit dem 500er (ab rund 99.000 Euro) zu Testfahrten gestartet. Der Allradler kommt auf 330 kW/449 PS und beschleunigt damit in nur 4,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Bei einem E-Auto ist es wie bei einem Verbrenner: Wer ständig die zur Verfügung stehende Leistung abruft, verbraucht viel und kommt nicht so weit. Aber hinter dem Lenkrad eines Stromers packt den Fahrer schnell der Ehrgeiz, möglichst effizient zu fahren. Zumal man in einem E-Auto trotz des kraftvollen Antritts angesichts der ruhigen Umgebung herrlich entschleunigen kann.

Wer mit dem SUV-Modell sanft dahingleitet und die Reise genießt, kommt mit voll geladenem 96 kWh-Akku relativ weit. Unsere längste gemessene Strecke im Test waren annähernd 400 Kilometer bei einem Verbrauch zwischen 17 und 20 kWh. Serienmäßig an Bord ist eine Wärmepumpe: Sie nutzt Wärme der Batterie und Leistungselektronik. Das spart Strom und erhöht die Reichweite. Bis zu zehn Prozent mehr Reichweite will Mercedes auf diese Weise nach eigenen Angaben hinzugewonnen haben.

Nachladen: Von zehn auf 80 Prozent dauert es im besten Fall 32 Minuten

Aufgeladen wird das EQE SUV mit bis zu 11 kW Wechselstrom und 170 kW Gleichstrom. Optional gibt es einen 22-kW-Bordlader. 170 kW sind freilich nicht mehr das Maß der Dinge, aber auf längeren Strecken braucht es ja auch mal eine ausgedehntere Pause, um sich die Beine zu vertreten oder einen Kaffee zu trinken. Im besten Fall vergehen am Schnelllader 32 Minuten, bis der Akkustand von zehn auf 80 Prozent steigt. Man muss aber gar nicht so lange stehen, um weit zu kommen: Unter optimalen Bedingungen fließt in nur einer Viertelstunde Strom für rund 250 Kilometer in den Akku.

Wer es gerne üppig liebt, kann den „Hyperscreen“ genannten Riesenbildschirm ordern - er streckt sich fast über die gesamte Fahrzeugbreite.
Wer es gerne üppig liebt, kann den „Hyperscreen“ genannten Riesenbildschirm ordern - er streckt sich fast über die gesamte Fahrzeugbreite.  Foto: Mercedes-Benz AG – Communication

Mercedes EQE SUV: Ausreichend Platz für Passagiere und Gepäck an Bord

Innen ist die SUV-Variante des Mercedes EQE geräumiger, als es die Ausmaße zunächst vermuten lassen. Der Wagen ist 4,86 Meter lang, 1,94 Meter breit und 1,69 Meter hoch. Dank des üppigen Radstands, also dem Abstand zwischen den beiden Achsen, sitzen auch die Passagiere auf der Rückbank sehr kommod. In den Kofferraum passen mindestens 520, maximal 1675 Liter. Die Allradversionen können übrigens bis zu 1,8 Tonnen ziehen. Der Innenraum ist selbst bei höherem Tempo herrlich leise, die Verarbeitung innen liefert wenig Anlass für Kritik, das Material fühlt sich an den meisten Stellen sehr wertig an. Knöpfe sucht man ohnehin weitestgehend vergebens, Mercedes setzt innen auf ein digitales Cockpit. Apropos: Wer es gerne üppig liebt, kann den „Hyperscreen“ genannten Riesenbildschirm ordern - er streckt sich fast über die gesamte Fahrzeugbreite. Dann erhält selbst der Beifahrer einen eigenen 12,3 Zoll großen Monitor für Musik, Spiele und Videos. Das sucht man in der Ausprägung bei der deutschen Konkurrenz vergebens.

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