Audi feiert 25. Geburtstag des RS4 – Sondermodell limitiert auf weltweit 250 Fahrzeuge

So ganz genau weiß es keiner mehr, aber es war wohl nicht viel mehr als eine Handvoll Menschen, die am 10. Oktober 1983 die quattro GmbH, die heutige Audi Sport GmbH, gegründet haben. Dem Tochterunternehmen mit Hauptsitz in Neckarsulm ging es anfangs darum, den Namen „quattro“ für den Allradantrieb bei Audi zu schützen.

Kurz danach kommen Accessoires wie Geldbeutel und Schlüsselanhänger dazu. Kaum einer ahnte damals, dass das Unternehmen mehr als 40 Jahre später 1500 Mitarbeiter zählen und für die sportlichsten Modelle von Audi zuständig sein würde. 

Audi Sport GmbH: Erster RS 4 im Jahr 2000

Einen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte feierte die Tochterfirma vor 25 Jahren: Im Mai 2000 kündigte das Unternehmen mit dem RS 4 das erste eigenständig entwickelte Fahrzeug der quattro GmbH an. Ein von Cosworth modifizierter V6-Biturbo mit 280 kW/380 PS Leistung befeuerte das ausschließlich als Avant angebotene neue Top-Modell der A4-Baureihe.

18-Zöller, ein gegenüber dem S4 tiefergelegtes Fahrwerk, ausgestellte Radhäuser und geänderte Front- und Seitenschürzen hoben den Nachfolger des legendären Avant RS 2 von seinen schwächeren Brüdern ab. Der RS 4-Verkauf startete im Juni 2000 zum Grundpreis von 129.000 DM.

Audi RS 4 Avant: Fertigung in Neckarsulm

Was viele aber nicht wissen: Der erste RS 4 Avant wurde im Werk Neckarsulm gefertigt. Dort, wo heute neue Prototypen der Audi Sport GmbH entstehen. Für die meisten ist an der großen Tür Schluss. Nur wenige haben eine Berechtigung, um die streng geheimen Hallen in dem eher unscheinbaren Gebäude auf dem Audi-Werksgelände in Neckarsulm zu betreten.

Aus Ingolstadt wurden seinerzeit die teilmontierten Fahrzeuge zur Komplettierung nach Neckarsulm geliefert. In der Manufaktur der quattro GmbH baute dann ein kleines Team täglich an Hebebühnen etwa 32 Audi RS 4 zusammen. In eineinhalb Produktionsjahren wurden 6046 Audi RS 4 gebaut, die sehr schnell Kultstatus erlangten und inzwischen zum gesuchten Sammlerstück avanciert sind.

Sondermodell ist bereits ausverkauft

Zum 25. Geburtstag des Audi RS 4 hat die Audi Sport GmbH ein Sondermodell aufgelegt, limitiert auf weltweit nur 250 Fahrzeuge. Der Stückpreis liegt bei 142.905 Euro. Oder besser lag: Alle Modelle waren innerhalb weniger Tage weg. Für den stattlichen Preis erhalten die Kunden einen leistungsgesteigerten V6-Motor, der es auf 346 kW/470 PS bringt und damit den Wagen in 3,7 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 300 km/h. Für eine optimale Verzögerung sind Keramikbremsen serienmäßig an Bord.

„Der Audi RS 4 Avant Edition 25 Jahre ist eine Hommage an unseren legendären ersten Audi RS 4 B5. Die Faszination für dieses Fahrzeug, das erstmalig Alltagstauglichkeit und Rennstreckenperformance miteinander verband, ist ungebrochen“, sagt Rolf Michl, Geschäftsführer der Audi Sport GmbH. „Mit der limitierten Jubiläums-Edition möchten wir die Begeisterung bei Kunden und Fans nochmals aufleben lassen und knüpfen an den Klassiker im neuen, modernen Gewand mit neuer Technologie an.“

RS 4 Avant: Fahrdynamik auf die Spitze getrieben

Zwar ist das Sondermodell ausverkauft, doch die Autostimme hatte die Gelegenheit, mit dem Kombi zu exklusiven Testfahrten zu starten. Technisches Highlight ist zweifelsohne das Gewindefahrwerk, welches das Standard-Fahrwerk mit seinen hydraulisch verbundenen Dämpfern ersetzt. Dazu gibt es geschmiedete und gefräste 20-Zöller. Außerdem haben die Ingenieure rund um Technik-Chef Steffen Bamberger an der Software von Motor, Getriebe und Sport-Differenzial gefeilt, um das ohnehin schon dynamische Fahrverhalten des Kombis noch einmal zu schärfen. Und so wird der Beifahrer dann doch etwas mehr durchgerüttelt, als ihm vielleicht lieb ist. Denn die Veränderungen nehmen dem Kombi einiges von dem ansonsten doch vorhandenen Komfort.

Gut, dass man von dem Schalensitz fest umschlossen wird. Keine Frage: Bei dem Sondermodell haben die Ingenieure die Fahrdynamik auf die Spitze getrieben. Auf abgesperrter Strecke kann man hinter dem Steuer erleben, mit welcher Präzision sich der Ausnahme-Kombi durch engste Biegungen zirkeln lässt. In der Stadt und auf der Autobahn spürt man Unebenheiten deutlich. Und wer seinen rechten Fuß nicht im Griff hat, treibt den ohnehin zweistelligen Verbrauch zügig nach oben. Wir notierten bei gemischter Fahrweise einen Verbrauch von 12,8 Litern auf 100 Kilometer (CO2-Ausstoß: 305 g/km).

Optik erinnert an ersten Audi RS 4

Farblich haben die Käufer die Wahl zwischen Imolagelb, Nardograu und Mythosschwarz. Optisch haben die Designer einige Akzente gesetzt. So sind zum Beispiel die Zierleisten an den Seitenscheiben in Schwarz glänzend ausgeführt, gleiches gilt für die Audi-Ringe und Schriftzüge. Die Dachreling entfällt, damit wirkt der Kombi noch einmal flacher und dynamischer. Innen zieren den Sportkombi einige gelbe Elemente.

Nachfolger kommt aus Neckarsulm

Im Juni 2024 startete die Produktion des A4-Nachfolgers (B10) am Standort Neckarsulm, er heißt nun A5. Die Logik dahinter: Die vollelektrischen Modelle von Audi haben eine gerade Zahl im Namen, die mit Verbrennungsmotor künftig eine ungerade. Im Lauf dieses Jahres wird dann der RS 5 als Limousine und Avant vorgestellt. Beide Fahrzeuge rollen ebenfalls in Neckarsulm vom Band. Damit schließt sich der Kreis zum ersten RS 4. Der RS 5 wird das erste Fahrzeug der Audi Sport GmbH sein, das über einen Plug-in-Hybrid verfügt.

Nach Informationen der Heilbronner Stimme bleibt es bei einem Sechszylindermotor, der mit einem oder sogar zwei Elektromotoren gekoppelt wird. Dazu gibt es einen Akku, der eine elektrische Reichweite von mindestens 100 Kilometern gewährleisten soll.

 

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