Sebastian Frei in Bad Rappenau für acht weitere Jahre Oberbürgermeister
Über 17.000 Wahlberechtigte waren am Sonntag in Bad Rappenau aufgerufen, ihre Stimme für die Wahl zum Oberbürgermeister abzugeben: Knapp 41 Prozent beteiligten sich. Am Ende siegte ganz klar: Sebastian Frei.

"Sebastian Frei strahlte mit seiner Frau um die Wette." Vor acht Jahren begann so der Artikel in der Heilbronner Stimme über die Wahl des damals 36 Jahre alten Richters zum neuen Oberbürgermeister der Stadt Bad Rappenau. Nun strahlt er wieder: Der 44-Jährige setzte sich an diesem Sonntag bei der OB-Wahl in der Großen Kreisstadt im Landkreis Heilbronn mit 77,3 Prozent der Stimmen klar gegen seinen Herausforderer Christian Schultz durch. Der erhielt 22,44 Prozent der Stimmen, zeigte sich sogleich aber als fairer Verlierer.
Christian Schultz erwies sich als fairer Verlierer und gratulierte Sebastian Frei als Erster
Christian Schultz war der Erste, der dem alten und neuen OB gratulierte. „Herzlichen Dank“, sagte ein erleichterter Sebastian Frei zu den Anwesenden. Das Wahlergebnis zeuge nach acht Jahren von einem großen Vertrauen: „Es ist schön, mit dieser Zahl bestätigt zu werden. Ich freue mich sehr über dieses Wahlergebnis.“
Lag die Wahlbeteiligung vor acht Jahren bei 44,1 Prozent, war sie dieses Mal mit 41,05 Prozent etwas niedriger: Lediglich 7139 von 17 389 Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab. Per Briefwahl beteiligten sich über 2320 Personen und damit deutlich mehr als bei der letzten Wahl, wo die Zahl der Briefwähler bei 1392 lag. Gegen 18.24 Uhr waren die ersten vier von 16 Wahlbezirken bereits ausgezählt: Sebastian Frei lag da mit 74,5 Prozent schon deutlich vor Christian Schultz.
Sebastian Frei darf acht weitere Jahre in Bad Rappenau im Rathaus bleiben
Sebastian Frei hatte sich nach seiner ersten Amtszeit entschieden, als Oberbürgermeister in Bad Rappenau weitermachen zu wollen – die Wählerinnen und Wähler haben ihm diesen Wunsch erfüllt. Dass die Freien Wähler mit Christian Schultz einen eigenen Kandidaten ins Rennen schickten, bewog die Gemeinderatsmehrheit aus CDU, SPD, ÖDP und Bündnis Grünen dazu, sich geschlossen hinter den Amtsinhaber zu stellen. Die Freien Wähler sind in Bad Rappenau stärkste Fraktion. Sie haben zwölf Mandate, die vier anderen 26.
In seinem Wahlflyer hatte Sebastian Frei ihnen vorgeworfen, vor Kurzem begonnen zu haben, an einem gegenläufigen Strang zu ziehen: „Warum? Weil mit dem Stiefsohn ihres Fraktionssprechers ein anderer, eigener Bewerber zum OB gemacht werden soll?“ Das hat ihn sichtlich gefuchst. Denn eigentlich, und das wusste er, war seine erste Amtszeit erfolgreich verlaufen. Bad Rappenau hat in den zurückliegenden fünf Jahren 75 Millionen Euro investiert, die kommunalen Reha-Kliniken sind voll. „Es läuft ganz rund“, betonte der OB vor der Wahl.
Die Kurstadt Bad Rappenau hat sich in den zurückliegenden Jahren gut entwickelt
Der Schuldenstand im städtischen Haushalt beläuft sich heute auf 1,3 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 80 Euro. Und selbst wenn in Bad Rappenau die Schulden wegen des 39 Millionen teuren Rappsodie-Hallenbad-Neubaus steigen werden, wird die Pro-Kopf-Verschuldung immer noch unter dem Landesdurchschnitt mit seinen aktuell 551 Euro liegen. Bad Rappenau mit seinen Parks ist grün. Bad Rappenau hat Neubaugebiete in fast allen Ortsteilen. Schulen, Kindergärten. Alles da. Bad Rappenau hat zuletzt drei neue Hausärzte angesiedelt, auch, weil sich der Amtsinhaber persönlich stark eingebracht hat.
Sein Engagement sowie sein zugewandtes Wesen wurden von der Bevölkerung anerkannt, auch wenn einzelne Social-Media Kommentare manchmal anderes vermuten ließen. Olaf Werner als Wahlausschussvorsitzender verkündete das Ergebnis gegen 19 Uhr. Die Stadtkappelle spielte zu Ehren des OBs. Und der gab Frei-Bier aus.
Bürgermeister Timo Frey gratulierte Sebastian Frei im Namen der Kollegen
Im Namen der Kollegen aus benachbarten Kommunen gratulierte Timo Frey, Bürgermeister von Bad Friedrichshall. Dem Wahlsieger bescheinigte er eine menschlich zupackende Art, dem Wahlverlierer gratulierte er für das achtbare Ergebnis. Schultz habe es den Menschen in Bad Rappenau ermöglicht, ihr demokratisches Recht wahrzunehmen. Auch Schultz bedankte sich bei seinen Unterstützern. Es sei ein intensiver, herausfordernder Wahlkampf gewesen, sagte er. Aber so habe die Demokratie in der Kommune gewonnen. Und schließlich: „Konkurrenz belebt das Geschäft.“


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