Rappsodie-Hallenbad in Bad Rappenau: Bagger machen Weg für Neubau frei
Rund drei Monate nach Beginn der Abrissarbeiten steht vom Rappsodie-Hallenbad in Bad Rappenau nur noch wenig. Der Saunabetrieb läuft weiter, im Freibad wird parallel ein Frühwarnsystem eingebaut.
Es ist das Ende eine Ära: Fast 60 Jahre, nachdem das Rappsodie-Hallenbad eingeweiht wurde, ist rund drei Monate nach dem Beginn der Abrissarbeiten nur noch wenig übrig von dem Gebäude. Der Eingangsbereich ist verschwunden, vom Restaurant sind nur noch wenige Reststücke vorhanden. Nach und nach graben sich die Bagger durch das Mauerwerk, die Bauarbeiter sortieren die einzelnen Materialien.
Sauna im Bad Rappenau Rappsodie geöffnet – Platz für 180 Personen
Nur wenige Meter weiter geht das normale Wellness-Leben allerdings weiter. Durch das extra für den Abriss und Neubau geschaffene Eingangsgebäude auf der Rückseite des Bads kommen weiterhin täglich Gäste, um die Saunen zu besuchen. „Es wird viel besser angenommen, als gedacht“, erzählt Timo Künzel. Damit stapelt der Betriebsleiter tief, denn an vielen Tagen ist die Saunalandschaft nahezu ausgebucht. Für 180 Personen ist gleichzeitig Platz, einige wenige mussten bereits kurze Wartezeiten in Kauf nehmen. „Weggeschickt haben wir aber noch niemanden“, so der 44-Jährige.
Am Baustellenlärm störe sich bisher niemand. Der ist, jahreszeitenbedingt, momentan auch überschaubar. Denn die Sonne geht früh unter, spätestens ab 17 Uhr herrscht Ruhe. Am Wochenende stehen die Maschinen sowieso still. Die Geräuschkulisse halte sich generell in Grenzen, sagt Künzel. „Und es wird auch nicht nonstop gearbeitet.“ Die Entscheidung, den Saunabetrieb offen zu halten, bis das neue Drei-Sparten-Bad steht, sei die richtige gewesen.
Speisen und Getränke werden über das Bad Rappenauer Freibad-Gelände angeliefert
Wenn es die Arbeit zulässt, beobachtet der Rappsodie-Betriebsleiter den Fortschritt. „Spannend“ sei die Entwicklung, sagt er. Das sehen auch viele Passanten so, die immer wieder am Bauzaun stehen bleiben und zuschauen, wie ein Stück Bad Rappenauer Geschichte dem Erdboden gleich gemacht wird.
Das angeschlossene Therapiezentrum hingegen steht nach wie vor. Dort wurde Asbest nachgewiesen, der nun erstmal abgezogen werden muss. Davon bekommen die Gäste auf der anderen Seite des Geländes allerdings kaum etwas mit. Für die, die nur für den Saunabesuch da sind, hat sich kaum etwas geändert. Lediglich die Afrikasauna wird ebenfalls abgerissen, ansonsten bleibt vieles beim Alten. Auch Speisen und Getränke werden nach wie vor angeboten, jetzt allerdings in der Freibadküche zubereitet und anschließend in das Übergangsrestaurant gebracht, wo sie warmgehalten werden.
Frühwarnsystem im Rappsodie-Freibad soll zum Saisonstart in Betrieb gehen
Die Mitarbeiter müssen dafür zurzeit allerdings aufpassen, wohin sie treten, denn auch im Freibad wird wieder fleißig gewerkelt. Nachdem das Wellenbecken in der vergangenen Saison nach einer unerwartet langen Sanierungsphase eingeweiht werden konnte, wird nun dort und am Schwimmerbecken ein KI-Frühwarnsystem installiert, das Ertrinkungsgefahren erkennt, bevor es zu spät ist. Dafür werden zurzeit mehrere hohe Masten installiert, an denen die notwendigen Kameras befestigt werden.
16 Stück sind ab Saisonbeginn Anfang Mai im Einsatz. „Ein richtiges Bild machen sie aber nicht“, erklärt Timo Künzel. Stattdessen werden lediglich die Silhouetten der Personen abgebildet, um deren Bewegungen zu analysieren. Kommt es zu Abweichungen, sendet das System Alarm. Der Bad Rappenauer Gemeinderat hatte der Investition von 90.000 Euro im vergangenen Juli zugestimmt.
Rappsodie-Freibad: Neuer Haupteingang am bisherigen Hintereingang
Eine weitere Neuerung: Das Kassenhäuschen am Hintereingang. Dort, wo bisher nur Besucher mit Saison- oder Mehrfachkarte das Drehkreuz passieren konnten, findet sich ab 1. Mai der Haupteingang zum Freibad. Der bisherige Zugang wird durch die für den Neubau erforderlichen Maschinen blockiert. „Wir wollen niemanden in Gefahr bringen“, sagt Timo Künzel.
Kommentare öffnen

Stimme.de
Kommentare