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Regen rettet Zuckerrüben auf den Feldern

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Anbauer von Zuckerrüben sind erleichtert über den aktuellen Niederschlag. Die Böden waren zuvor vielerorts steinhart. Die Anbaufläche für das Südzuckerwerk in Offenau ist geringfügig kleiner als im Vorjahr.

Veit Nübel von Südzucker (Mitte) untersucht, wie sich das Saatgut entwickelt hat. Aufgrund von Verschlämmung war der Boden steinhart.
Foto: Jörg Kühl
Veit Nübel von Südzucker (Mitte) untersucht, wie sich das Saatgut entwickelt hat. Aufgrund von Verschlämmung war der Boden steinhart. Foto: Jörg Kühl  Foto: Kühl, Jörg

Mehr als 50 Landwirte haben sich dieser Tage auf einem Zuckerrübenacker bei Eppingen versammelt. Zu der Feldbegehung eingeladen hatte Südzucker. Der Blick vieler Teilnehmer war auf den Boden gerichtet. Der wirkte an vielen Stellen zusammengepappt und steinhart. Der Grund sind die mehrtägigen Niederschläge am Monatswechsel März/April, die den Lößlehmboden verschlämmt haben. Von 61 Litern Niederschlag sprach Erhard Walz vom Südzucker-Rohstoff-Service, manch anwesender Bauer konnte sogar für den Kraichgau von noch höheren Werten berichten.


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Walz erinnerte an das regenreiche Ausnahme-Frühjahr 2003. Damals mussten 80 Prozent der Rüben nach der Aussaat umgebrochen und anschließend nachgesät werden. Er riet den Landwirten, den Niederschlag abzuwarten, der am Sonntag dann auch tatsächlich eingetreten ist. "Der Regen kam flächendeckend und hat uns alle glücklich gemacht". berichtet Veit Nübel, Leiter der Rohstoffabteilung bei Südzucker. Der jüngste Regen habe mehr als 200 Millionen Rüben das Emporkommen noch ermöglicht.

Warum die Jungpflanzen in diesem Jahr gefährdet sind

Auch mussten die Rübenanbauer Fröste im Auge behalten. Im Heilbronner Land hatte es in der Nacht zum 4. April bis zu minus fünf, im Hohenlohischen sogar bis zu minus acht Grad gegeben. "Die, die nach dem 20. April gesät wurden, blieben vom Rost verschont", so Walz. Larissa Kamp, Geschäftsführerin beim Verband baden-württembergischer Zuckerrübenanbauer, benannte in Eppingen die aktuellen Rahmenbedingungen. Da es in diesem Jahr keine Ausnahmegenehmigung zum Einsatz von Saatgut, das mit Neonikotinoiden gegen Schädlinge geschützt ist, gibt, müsse man mit einem erhöhten Infektionsdruck rechnen.


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Laut Larissa Kamp haben sich die Blattläuse "gut entwickelt". Auch der Erdfloh sei "gut unterwegs". Erschwerend komme hinzu, dass es für bestimmte Pflanzenschutzmittel Lieferengpässe gebe. Laut den Rübenbauern zieht der Verzicht der Saatgutbeize mindestens zwei Durchgänge mit Pflanzenschutzmitteln nach sich.

Was regionale Landwirte zum Rübenanbau sagen

Zuckerrübenanbauer Klaus Weidelich aus Gemmingen, Ausschussmitglied im Anbauverband, lobte die Bemühungen der Forschung, neuartige Sorten zu entwickeln, die resistenter gegen Schädlinge sind.

Der Eppinger Landwirt Eberhard Lang will trotz der aktuellen Schwierigkeiten an der Zuckerrübe festhalten. Sein Familienbetrieb baue die Ackerfrucht seit Generationen an. "Noch ist die Rübe attraktiv. Aber bei weiter steigenden Getreidepreisen könnte sie unter Druck geraten", glaubt der Landwirt.

Wie Larissa Kamp auf Anfrage mitteilt, ist die Anbaufläche im Bereich des Südzuckerwerks in Offenau beinahe konstant geblieben. Statt 16 700 Hektar im Vorjahr seien es im aktuellen Anbaujahr etwa 1000 Hektar weniger. "Die Zahl der Betriebe ist dabei aber nahezu konstant geblieben."

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