Neun Tafeln informieren über die Geschichte der Solebohrung in Bad Rappenau
Vor 200 Jahren wurde in Bad Rappenau zum ersten Mal erfolgreich nach Sole gebohrt. Mit insgesamt neun Tafeln erinnert die Stadt nun an diese wichtige Entdeckung. Die Schilder und ein großer Salzstein samt Vitrine vor dem Rathaus haben ihren Preis.

Wer in den vergangenen Wochen aufmerksam durch Bad Rappenau gelaufen ist, dem werden die neuen Schilder, die in der Kernstadt aufgestellt wurden, bereits ins Auge gestochen sein. Zum Jubiläum der ersten Solebohrung vor 200 Jahren hat die Stadtverwaltung rund 25.000 Euro in die Hand genommen und insgesamt neun Tafeln installiert. Sie alle sind gespickt mit Informationen zur Förderung des Heilmittels und dessen Geschichte in der Kurstadt. Mit der Idee habe sich die Stadt schon länger beschäftigt, sagt Oberbürgermeister Sebastian Frei. Die Hauptintention dahinter: "Vor allem die Einheimischen sollen die Bedeutung der Solebohrung für Bad Rappenau noch besser verstehen."
Solebohrung und ihre verschiedenen Aspekte
Zwei zentrale Schilder vor dem Rathaus sowie dem Gradierwerk beleuchten das Thema allgemein. Die restlichen sieben Tafeln, die unter anderem am Bahnhof, dem Tretrad oder unweit der ehemaligen Eisenbahnlinie zu finden sind, gehen auf spezielle Aspekte wie den Transport der Sole oder ihre Verwendung ein. Auch auf das Grab von Salineninspektor Georg Christian Heinrich Rosentritt auf dem Friedhof in der Kernstadt wird hingewiesen.
"Das Thema Storytelling steht in vielen Gemeinden weit vorne", sagt Dieter Wohlschlegel, Geschäftsführer der Bad Rappenauer Touristikbetriebs GmbH (BTB). Die Idee werde unterschiedlich umgesetzt, sei es durch elektronische Tafeln oder QR-Codes, die mit dem Smartphone eingescannt werden können. In der Kurstadt hat man sich vorerst nur für Fließtexte entschieden. "Wir werden die Schilder aber in Zukunft noch um solche Codes erweitern", ergänzt Sebastian Frei. Dann könnte zusätzlich ein Audioguide angeboten werden. "Dadurch kann man noch weitere wichtige Aspekte erfahren. Und ein Handy hat ja eigentlich fast jeder immer dabei."
Aktuelle und historische Fotos
Als Vorlage für die Tafeln diente laut Dieter Wohlschlegel die bestehende Literatur, die dann gemeinsam mit Stadtarchivarin Regina Thies und Erich Schuh, Vorsitzender des Heimat und Museumsvereins, überarbeitet wurde. Bebildert wurden die Schilder mit historischen sowie aktuellen Fotos.
Wer bereits zu Zeiten der Gartenschau 2008 in Bad Rappenau lebte oder zu Besuch war, könnte sich an die extra für die Veranstaltung aufgestellten Exemplare erinnert fühlen. "Die Größe war ähnlich, aber diesmal haben wir andere Farben ausgewählt", erklärt Dieter Wohlschlegel. Außerdem konzentrieren sich die Informationen nicht nur auf das Kurgebiet, sondern sind in der kompletten Kernstadt verteilt.
Neu ist auch der große Salzstein, der geschützt durch eine Vitrine direkt neben der Tafel am Rathaus steht und aus dem Salzwerk in Bad Friedrichshall stammt. In Zukunft kann und soll das Projekt um weitere Schilder im Stadtgebiet erweitert werden.




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