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Demo vor Rathaus
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Gegen Rechtsextremismus und für Demokratie: Kundgebung von „Eppingen ist bunt“ auf dem Marktplatz

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In der Region gehen die Proteste gegen Rechtsextremismus und für Demokratie weiter. Am Freitagabend hat die Gruppierung „Eppingen ist bunt“ zu einer Demonstration aufgerufen. Rund 550 Menschen kamen auf den Marktplatz.

Mehrere Hundert Menschen haben sich am Freitagabend bei der Demo gegen Rechtsextremismus auf dem Eppinger Marktplatz versammelt.
Mehrere Hundert Menschen haben sich am Freitagabend bei der Demo gegen Rechtsextremismus auf dem Eppinger Marktplatz versammelt.

In der Region gehen die Proteste gegen Rechtsextremismus und für Demokratie weiter. Am Dienstag gingen rund 10.000 Menschen bei einer Demo in Heilbronn auf die Straße. Am Freitagabend hat eine Kundgebung in Eppingen stattgefunden. Weitere Demos sind in Öhringen und in Neckarsulm geplant. 

Motto: "Eppingen ist bunt! Gegen Hass und Hetze! Für eine aktive Demokratie!'“

Die Kundgebung in der Kraichgau-Stadt hat unter dem Motto "Eppingen ist bunt! Gegen Hass und Hetze! Für eine aktive Demokratie!'“ vor dem Rathaus stattgefunden. 550 Menschen haben sich laut Polizeiangaben beteiligt, die Veranstalter sprechen von knapp 600.

Mehrere Rednerinnen und Redner machten deutlich, wie wichtig es ist, gerade jetzt für demokratische Werte einzustehen und Flagge gegen Rechts zu zeigen. Einige Teilnehmer hatten bunte Regenschirme mitgebracht und schließlich von unten beleuchtet. Die Farben des Regenbogens stehen für die Vielfalt in unserer Gesellschaft, so der Tenor der Veranstaltung.


Demo auf dem Eppinger Marktplatz: Viele Schilder und bunte Beleuchtung

Überall tauchten Schilder auf, wie sie auch schon in Heilbronn zu sehen waren: „We stand for the Länd“, "FCK AfD" oder „AfD – Alternative für Doofe“ war darauf zu lesen. Ein Kind hielt ein Schild hoch mit der Aufschrift „Deutschland ist bunt“. Einen Aufkleber mit der Parole „Klare Kante gegen Nazis“ hatte sich ein Mann hinten und vorne auf die Jacke geklebt. 

Gegen Hass und Hetze positionierte sich auch Armin Sommer aus Adelshofen. Er demonstrierte für ein offenes und tolerantes Deutschland, in dem auch Migranten Platz haben. Hans-Gerd Hockenberger, ebenfalls Adelshofen, sagte, es sei noch nie so wichtig gewesen wie in diesem Jahr, wählen zu gehen. Hockenberger wünscht sich eine möglichst hohe Wahlbeteiligung mit wenig Stimmen für die AfD.

Landtagsabgeordnete bei Demo in Eppingen

Auch die beiden Landtagsabgeordneten Erwin Köhler (Grüne) und Georg Heitlinger (FDP) zeigten auf dem Eppinger Marktplatz Flagge. SPD-Stadtrat Hartmut Kächele rief im Namen des Gemeinderats die Menschen dazu auf, sich aktiv in die Demokratie mit einzubringen, sich im Wahljahr 2024 aufstellen zu lassen und vor allem wählen zu gehen.

Versammlungsleiter Ralf Baumgärtner sagte, nach den Enthüllungen des Recherchenetzwerks Correktiv über ein Geheimtreffen der AfD mit radikalen Kräften in Potsdam müsse man "klare Kante gegen Rechts zeigen".

"Unsere Demokratie braucht jetzt eine starke, aktive Zivilgesellschaft", sagte Heidi Callewaert-Zotz. Gegen rechte Tendenzen in der Gesellschaft, gegen Hass und Hetze sei man nicht wehrlos. Aber man müsse auch immer wieder um Demokratie ringen. "Unsere offene Gesellschaft ist auf unseren Einsatz angewiesen", sagte die Künstlerin. "Wir sind vielleicht spät dran. Aber wir sind noch nicht zu spät dran." Und vor allem "sind wir viele".

In Eppingen erklingt das Lied der Deutschen

Gegen Ende der Versammlung forderte Ralf Baumgärtner dazu auf, das Lied der Deutschen sowie die Europahymne, also die Ode an die Freude, zu singen: "Holen wir uns unsere Nationalhymne zurück", sagte der Musiker, "denn die Rechten klauen auch unsere Symbole." Die Versammlung nannte er ein starkes Zeichen, das von Eppingen ausgehe. Mit dem Verlauf zeigte er sich zufrieden.

Zwei Gegendemonstranten hatten Megaphone dabei, waren aber von der Polizei aufgefordert worden, die Versammlung nicht zu stören. Dieser Aufforderung seien diese nachgekommen, so ein Sprecher. Bei einem kurzen Demonstrationszug in die Altstadtstraße und wieder zurück zum Marktplatz schrie ein Mann "Volksverräter" aus dem Fenster. "Selber" riefen einzelne Demonstranten zurück. Ansonsten verlief die Veranstaltung friedlich.

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