Ist der Japankäfer auch in der Region Heilbronn angekommen?
Nachdem die ersten Japankäfer in Baden-Württemberg entdeckt wurden, herrscht bei Experten Alarmstimmung. Das Insekt vermehrt sich schnell, verursacht in der Landwirtschaft große Schäden und hat kaum Fressfeinde. Ist er schon in der Region aufgetaucht?

Im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg wurde erstmals ein weiblicher Japankäfer gesichtet. Das Insekt kann in Obst-, Wein- und Ackerbau große Schäden verursachen und hat in Europa kaum Fressfeinde. In der Region Heilbronn wurde allerdings bisher kein solches Exemplar entdeckt. Bei den bisherigen Funden in Baden-Württemberg könne man noch nicht von einer Population sprechen, da es sich bisher immer um Einzelfunde gehandelt habe, teilt das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe auf Stimme-Anfrage mit. Grundsätzlich habe der Käfer aber ein hohes Vermehrungspotenzial und zähle eher zu den flugfreudigen Insekten.
57 Fallen als Frühwarnsystem

„Bisher bildeten die Alpen eine Barriere für die natürliche Ausbreitung des Japankäfers aus den Befallsgebieten südlich der Alpen“, heißt es. Allerdings steige durch die Ansiedlung einer kleinen Population in Kloten bei Zürich nördlich der Alpen auch die Wahrscheinlichkeit einer sukzessiven natürlichen Ausbreitung. Um das frühzeitig festzustellen, wurden in Baden-Württemberg insgesamt 57 Fallen aufgebaut. Als Standorte wurden wahrscheinliche Einschleppungspfade gewählt, sogenannte „Risikostandorte“. Die Einschleppung durch „blinde Passagiere“ zum Beispiel an Fahrzeugen wird vom LTZ als ein wahrscheinlicher Einschleppungspfad angesehen.
Deshalb wurden die Fallen unter anderem entlang der Hauptverkehrsadern aus der Schweiz angebracht. 23 Stück im Gebiet um Weil am Rhein und Basel seien in Abstimmung mit dem Französischen und dem Schweizer Pflanzenschutzdienst installiert worden. Sie werden grenzübergreifend kontrolliert.



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