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Verdi-Warnstreik in Landratsamt und zwei Rathäusern im Hohenlohekreis

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Am Donnerstag finden erneut Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst statt. Diesmal sind das Landratsamt in Künzelsau sowie die Rathäuser zweier Kommunen betroffen. Welche Auswirkungen der Warnstreik hat, ist noch unklar.


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Nach Arbeitsniederlegungen am Montag in Stadt und Landkreis Heilbronn und am Dienstag bei den dortigen SLK-Kliniken bestreikt Verdi nun auch den öffentlichen Dienst im Hohenlohekreis: Für diesen Donnerstag hat die Gewerkschaft die Beschäftigten im Landratsamt Hohenlohekreis in Künzelsau sowie den Rathäusern der Stadt Öhringen und der Gemeinde Langenbrettach ganztägig zum Ausstand aufgerufen.

Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Hohenlohe: So geht die Gewerkschaft vor

Verdi gehe punktuell vor, „von Kommune zu Kommune“, und bestreike nicht flächendeckend Rathäuser in ganzen Landkreisen. „Das Landratsamt ist zum ersten Mal beim Streik dabei“, erklärt Katharina Kaupp, Geschäftsführerin des Bezirks Verdi Heilbronn-Neckar-Franken. Bei der Behörde wusste man Stand gestern daher noch nicht genau, wie viele Tarifbeschäftigten, Auszubildenden, Studierenden und Praktikanten sich am Warnstreik beteiligen werden: Die Kreisverwaltung weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass das Landratsamt grundsätzlich für den Publikumsverkehr geöffnet ist, es aber je nach Streikbeteiligung in einzelnen Bereichen zu Wartezeiten oder Verzögerungen für die Bürgerinnen und Bürger kommen kann.


Die Stadt Öhringen schließt am Donnerstag vorsorglich das Hallenbad bis 15 Uhr. Danach habe das Bad an dem Tag bis 21 Uhr geöffnet. Stadtsprecherin Monika Pfau geht auf Anfrage der HZ gestern davon aus, dass in den Büros und Ämtern im Öhringer Rathaus trotz Streiks ein normaler Betrieb möglich sei. Auch in städtischen Einrichtungen wie Bauhof, Kitas und Stadtbücherei sind prinzipiell Streiks möglich am Donnerstag. Ob genügend Beschäftigte daran teilnehmen werden, um den Betrieb lahmzulegen, weiß man im Vorhinein nicht.

Warnstreiks in Hohenlohe: Welche Bereiche nicht betroffen sind

Auch die Beschäftigten im Öhringer Krankenhaus unterliegen dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst – der Geschäftsführung der BBT-Gruppe ist allerdings keine geplante Arbeitsniederlegung dort bekannt. Gewerkschaftssekretärin Katharina Kaupp bestätigt, dass dort am Donnerstag nicht gestreikt wird – ihre weitere Strategie diesbezüglich möchte sie nicht offenlegen.

Da der Busverkehr im Hohenlohekreis an Privatunternehmen vergeben ist, ist der Nahverkehr nicht vom Streik im öffentlichen Dienst betroffen – im privaten Busgewerbe läuft zwar parallel eine Tarifrunde, allerdings sind hier aktuell keine Streiks angekündigt. Die NVH-Kundencenter allerdings gehören zum Landkreis. Das Kundencenter in Künzelsau soll am Donnerstag von 10.15 bis 12.30 Uhr sowie das Mobiz in Öhringen von 9 bis 13.30 Uhr wegen einer Dienstbesprechung geschlossen sein, schreibt der NVH auf seiner Homepage.

Verdi-Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Hohenlohe: Darum geht es der Gewerkschaft

Die Gewerkschaft Verdi will außerdem am Donnerstag um 11 Uhr eine Streikkundgebung auf dem Öhringer Marktplatz abhalten und rechnet dafür mit 100 bis 120 Teilnehmer. „Wie haben dieser Tage gesehen, dass die Leute dem Streikaufruf folgen“, prognostiziert Gewerkschaftssekretärin Katharina Kaupp auch für diese Kundgebung. Die Gewerkschaft fordert für Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund, Kreisen und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie drei weitere Urlaubstage im Jahr. Überdies sollen Auszubildende bessere Perspektiven erhalten.

Der öffentliche Dienst soll generell attraktiver gestaltet werden, um so Nachwuchskräfte zu gewinnen. Laut Verdi sind derzeit rund 500 000 Stellen unbesetzt. Das bestehende Personal müsse diese Arbeit mit erledigen.Die Verhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen gehen am 17. Februar weiter. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für März terminiert. Die erste Runde im Januar war ohne Ergebnis vertagt worden.

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