Planung für neuen Stadteingang in Künzelsau nimmt Gestalt an
Rund um das geplante neue Kreishaus in Künzelsau soll ein ganzer neuer Stadtteil entstehen. Der Gemeinderat hat nun Einblicke erhalten.

Zentrale Achse wird ein autofreier Boulevard vom Rathaus bis zur Talstation der Bergbahn. Ein Parkhaus kommt, ein Kreisverkehr ist in der Diskussion, und auch für die mögliche künftige Kochertalbahn wird eine Trasse eingeplant.
Mit Informationen sind die Künzelsauer Stadträtinnen und Stadträte in ihrer jüngsten Sitzung förmlich überschüttet worden. Schließlich geht es auch um ein Großprojekt, durch das das Stadtbild nachhaltig verändert wird. Im Zuge des geplanten Neubaus des Kreishauses soll nämlich auf rund sechs Hektar Fläche ein neues Quartier entstehen, das durch eine Stadtachse verbunden werden soll. Diese zieht sich als autofreier Boulevard vom Rathaus bis zur Talstation der Bergbahn und bindet somit Gebiete am Rand, die heute abgehängt sind, an die Innenstadt an.
Die mit den ehrgeizigen Plänen verbundenen Veränderungen bringen umfangreiche Baumaßnahmen mit sich
In einem ersten Schritt hat der Gemeinderat grünes Licht für den Vorentwurf des Bebauungsplans „Stadteingang Stuttgarter Straße“ gegeben, um zügig mit der Anhörung der Bürgerinnen und Bürger fortzufahren, die am 13. Dezember um 18 Uhr ins Rathaus eingeladen sind. Wichtig war den Stadträten, dass als mögliche Variante untersucht wird, ob an der Kreuzung Stuttgarter Straße/Konsul-Uebele-Straße vor dem Rathaus ein Kreisverkehr möglich ist.
Nachdem der Kreistag schon Ende September das erfolgreich aus dem Wettbewerb für den Neubau des Kreishauses hervorgegangene Büro Kubus 360 mit Plänen beauftragt hatte, wonach entlang der Stadtachse bis zu vier neue Gebäude entstehen sollen, will die Stadt nun mit einem ersten Bauabschnitt starten. Dabei geht es im Wesentlichen um die Erschließung des Schotterparkplatzes vor dem Einkaufsmarkt Kaufland. Dort soll mit der Zulassungs- und Führerscheinstelle der publikumsintensive Bereich der Kreisverwaltung Platz finden.
Daneben soll ein Parkhaus entstehen. Erschlossen wird der Bereich durch eine neue Straße, die von dem neugestalteten Kreuzungsbereich am Stadteingang abzweigen soll. Da hier weitere Fahrbahnen nötig sein werden, sind umfangreiche Straßenbauarbeiten geplant. Unter anderem wird ein neues Brückenbauwerk geplant, bei dem nicht nur ein Radweg, sondern auch eine Bahntrasse geplant wird für die mögliche Reaktivierung der Kochertalbahn.
Insgesamt fallen hier rund zehn Millionen Euro Kosten an, die laut Bürgermeister Stefan Neumann größtenteils die Stadt tragen muss. Die Stadträte forderten in diesem Zusammenhang zu prüfen, wer zur Mitfinanzierung herangezogen werden könnte.
Ein Problembereich ist der durch Schadstoffe verseuchte Schotterplatz
Er soll für zwei Millionen Euro saniert werden. Dass die bisherigen Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers in Höhe von 300 000 Euro wohl als Verlust abgeschrieben werden müssen, bedauerte SPD-Stadtrat Erhard Demuth. Ein Antrag von Boris d’Angelo (Unabhängige Bürger), für die Sanierung weitere Angebote einzuholen, fand keine Mehrheit. Bis Mitte 2025 soll das Parkhaus betriebsbereit sein. Die Verkehrserschließung ist für die kommenden zwei Jahre geplant.
In einem zweiten Bauabschnitt soll der bisherige Terrassenbau des Landratsamts durch zwei Neubauten ersetzt werden, die sich mit ihrem abgeschrägten Dach in die umgebende Bebauung einfügen. Erst in einem weiteren als Ideenteil ausgewiesenen dritten Bauabschnitt könnten die Gebäude neben dem Landratsamt zurückgebaut und durch einen Neubau ersetzt werden. Dies ist jedoch Zukunftsmusik. Insgesamt soll auf dem rund sechs Hektar großen Areal ein urbanes Gebiet geschaffen werden mit Verwaltungsbauten, Geschäften und mit bis zu 130 Wohnungen.
Die Kosten zeigen auf, in welchen Dimensionen hier geplant wird
Auf die Stadt Künzelsau kommen erhebliche Kosten zu im Rahmen der Entwicklung des etwa sechs Hektar großen Quartiers Stadteingang Stuttgarter Straße: In einem ersten Schritt soll der Schotterparkplatz bebaut werden. Dort sollen ein Parkhaus sowie der erste Bauabschnitt des neuen Kreishauses entstehen. Ohne das neue Kreishaus fallen rund 20 Millionen Euro an Kosten an, davon zehn Millionen für die Erschließung, acht Millionen fürs Parkhaus und zwei Millionen für die Bodensanierung.
Im Rahmen des Landessanierungsprogramms stehen derzeit 1,5 Millionen zur Verfügung, eine Aufstockung um 6,5 Millionen ist beantragt worden. Andere Finanzierungsmittel werden noch geprüft.
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