Neubau des Hohenloher Landratsamts: Virtuelle Ausstellung gestartet

In drei Wochen ist klar, wie das neue Landratsamt aussehen wird. Der Kreistag beauftragt am 26. September einen der vier Preisträger des Architektenwettbewerbs mit der Planung des Kreishauses in Künzelsau. "Gemäß der Vergabeverordnung fand mittlerweile das Verhandlungsgespräch mit den Preisträgern statt. Dabei haben diese ihr finales Angebot abgegeben", erklärt das Landratsamt in einer Mitteilung. Die Kreisverwaltung wird dem Kreistag einen Vorschlag machen, welches Konzept aus ihrer Sicht am passendsten ist. Das Vergabeverfahren befindet sich also auf der Zielgeraden.

Alle Entwürfe hier.

Bevor das Gremium seine Entscheidung fällt, können alle eingereichten Entwürfe sowie die vier Preisträger in einer virtuellen Ausstellung auf der Homepage des Landratsamts eingesehen werden. "Unter www.hohenlohekreis.de gibt es neben den Entwürfen künftig auch Informationen zum weiteren Verlauf des Bauvorhabens", kündigt die Kreisverwaltung an. Über die konkreten Verhandlungen mit den Preisträgern soll allerdings nichts an die Öffentlichkeit dringen. Alle Anstrengungen seitens der HZ, den aktuellen Stand in einem Gespräch zu erläutern, wurden abgeblockt. Statt dessen verschickte das Landratsamt nun diese Mitteilung.

Das sind die vier Preisträger

Der Architektenwettbewerb wurde mit der Sitzung des Preisgerichts am 1. Juli 2022 abgeschlossen. Die Jury, bestehend aus erfahrenen Architekten sowie Vertretern des Kreistags, der Kreisverwaltung und der Stadtverwaltung Künzelsau, hatte aus 17 eingereichten Entwürfen vier Preisträger ausgewählt.

Danach wurde mit ihnen verhandelt. Der erste Preis ging an das Büro KUBUS360 GmbH, Stuttgart, mit Dreigrün Gross + Partner Landschaftsarchitekten mbB, Reutlingen; der zweite Preis an Harter+Kanzler Freie Architekten BDA Part GmbB, Freiburg, mit AG Freiraum Landschaftsarchitekten PartGmBB, Freiburg; der 3. Preis an h4a Gessert Randecker Architekten, Stuttgart, mit P-38 Landschaftsarchitekten und Stadtplaner, München; der vierte Preis an harris + kurrle architekten BDA Partnerschaft mbB, Stuttgart, mit Wiedemann-Schweizer Landschaftsarchitekten, Stuttgart.

---

---

Das war die erste kurze Bewertung

"Die Preisträger sind unterschiedlich mit den städtebaulichen und funktionalen Vorgaben umgegangen", erklärte das Landratsamt Anfang Juli. Diverse architektonische Modelle seien möglich, auch "hinsichtlich der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes" gebe es "solide Lösungsansätze".

Das ist die Vorgeschichte des Architektenwettbewerbs

Der Kreistag hatte die Verwaltung im Zusammenhang mit dem Neubau beauftragt, ein sogenanntes "Vergabeverfahren zur Planerbeauftragung mit vorgelagertem Architektenwettbewerb" durchzuführen. Der Grundsatzbeschluss war am 19. Juli 2021 gefallen.

"Hierzu bereitete die Verwaltung im Herbst 2021 die entsprechenden Unterlagen vor und schrieb den Wettbewerb Ende November 2021 öffentlich aus", skizziert das Landratsamt die Vorgeschichte. "In einer ersten Phase konnten sich Architekturbüros für eine Teilnahme bewerben. Da die Zahl auf 25 begrenzt war, mussten die freien Plätze unter den zugelassenen Bewerbern verlost werden." Der eigentliche Wettbewerb habe erst mit der zweiten Phase begonnen, in der die teilnehmenden Architekturbüros auf der Basis der detaillierten Aufgabenstellung ihre Entwürfe entwickelt hätten. Abgeschlossen worden sei der Wettbewerb mit der Preisgerichtssitzung.

Preisgericht kürt die vier Gewinner-Entwürfe

Anhand vorher genau festgelegter Beurteilungskriterien habe das Preisgericht die einzelnen Arbeiten gründlich geprüft und die besten Konzepte prämiert. "Am 1. Juli 2022 hatte das Preisgericht in mehreren Auswahlrunden das Teilnehmerfeld auf vier Arbeiten reduziert und nach einer folgenden intensiven Diskussion über die Vorzüge und Nachteile der in der engeren Wahl verbliebenen vier Entwürfe die Rangfolge festgelegt", berichtet das Landratsamt in der Mitteilung. Entsprechend dieser Rangfolge seien dann die vier Preise vergeben worden.

Hintergrund

Der Neubau der Kreisverwaltung firmiert unter dem Namen Kreishaus. Er soll bis zum Jahr 2029 in zwei Etappen umgesetzt sein. Zunächst entsteht auf dem Schotterparkplatz vor dem Kaufland ein neuer Verwaltungsbau. Die Bauarbeiten sollen im ersten Halbjahr 2023 starten und im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein. Anschließend wird das alte Hauptgebäude, der A-Bau, abgerissen, um auf dem geräumten Areal von 2027 bis 2029 zwei weitere Neubauten zu errichten. Die Kosten wurden zuletzt auf 60 bis 75 Millionen Euro geschätzt - je nachdem, ob der B-Bau erhalten bleibt oder nicht.

 

 

Kommentare öffnen