Stadt Öhringen plant Bahnhofsareal neu – diese Ideen gibt es bereits
Die Stadt Öhringen hat den Bahnhof gekauft. Das bietet zusammen mit dem Abriss vom Kubiz und dem Eigentümerwechsel beim Postgebäude neue Möglichkeiten.

Bei Monopoly gilt: Wer die Bahnhöfe hat, fährt oft zum Sieg. Bei Städten und Gemeinden sieht es häufig anders aus: Die großen Gebäude bedeuten immense städtebauliche Verantwortung bei beschränkt möglicher Nutzung. So wenigstens ist es in Öhringen. Nach längeren Verhandlungen hat die Stadt von der Bahn AG den Bahnhof gekauft. Wartebereich und Mobilitätszentrum sowie Räume für Bahntechnik werden nach wie vor genutzt. Einen Großteil des Gebäudes wollte die Stadt für Wohnungen, beziehungsweise Flüchtlingsunterkünfte nutzen.
Auch eine Nutzung als Büroräume stand zur Debatte. Investitionen in nötigen Brandschutz aber machten das erst einmal nicht rentabel. Zwischenzeitlich ist das gesamte Areal Sanierungsgebiet, auch nördlich der Bahnlinie. Nun soll der Gemeinderat in der Sitzung am heutigen Dienstag einen städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb „Bahnhofsareal“ genehmigen und die Verwaltung beauftragen, einen solchen durchzuführen.
Stadt Öhringen plant für Wettbewerb mit 160.000 Euro
Rund 160 000 Euro sind im Haushalt dafür einzuplanen. Die Gesamtzahl der Teilnehmenden am Wettbewerbsverfahren wird auf 20 beschränkt. Sechs Büros sollen von der Stadt benannt werden, 14 weitere sollen in einem Teilnahmewettbewerb ausgewählt werden.

Es geht dabei nicht allein um das Gelände direkt vor und hinter dem Bahnhof. Seit Jahren schon gebe es Überlegungen von Investoren und Stadt für die Grundstücke zwischen Schillerstraße und Ebertstraße. Durch Neuordnung der Grundstücke solle eine attraktive Nutzung möglich werden. Drei Jahre sei mit der Bahn über mögliche Grundstückskäufe verhandelt worden.
Rund um Bahnhof in Öhringen tut sich mehr
Ein Eigentümerwechsel hat bereits beim Postgelände stattgefunden. Das gibt die Gelegenheit, das Areal weiter zum Mobility-Hub auszubauen. Auch E-Ladesäulen für den Busverkehr könnten dort benötigt werden. Ein Skywalk über die Bahngleise könnte das Gelände von BAG und dem benachbarten Discounter an die Innenstadt anbinden. Die Überführung soll zu jeder Zeit zugänglich sein und die Bahngleise zwei und drei direkt anbinden.
Gerade auf dem BAG-Gelände hat sich durch die Erweiterung des dortigen Marktes bereits viel zur Steigerung der Attraktivität getan. Wegen der vielen Anforderungen an die Fläche des Bahnhofsareals wurde seitens der Verwaltung empfohlen, einen städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb durchzuführen.
Öhringen plant mit kleinflächigem Handel und Wohnen
Das zu überplanende Gebiet liegt nördlich der Altstadt und bildet den Übergang zwischen historischer Altstadt und den nördlichen Siedlungsgebieten. Im Norden ist die Hindenburgstraße Grenze, im Westen ist es die Unterführung Römerstraße und schließt das Gelände vom ehemaligen Fressnapf mit ein. Im Süden wird es von der Schillerstraße begrenzt, im Osten durch die Otto-Meister-Straße.
Im nördlichen Bereich soll Wohnnutzung forciert werden, im Süden Büros sowie Räume für Vereine. Schon jetzt ist der BAG-Markt erweitert worden. Ein Lebensmittelmarkt soll dort weiterhin verortet sein. Im gleichen Gebäude könnte das Kino angesiedelt werden, das derzeit an der Schillerstraße ist. Das Transportgleis in diesem Gebiet könne überplant werden, heißt es in der Vorlage. Auf dem Gelände könnte ein Parkhaus mit etwa 70 Plätzen entstehen und damit die Plätze kompensieren, die in Zukunft südlich des Bahngebäudes wegfallen könnten.
Mikro-Appartements sind eine Idee
In der Schillerstraße könnte das eine oder andere Gebäude abgerissen werden und Platz für eine Neuordnung machen. Dort, wo heute das Kino ist, könnten Dienstleister oder kleinflächiger Einzelhandel einziehen.In den Obergeschossen ist Wohnnutzung gewünscht mit kleineren Einheiten, auch Mikro-Appartements sind angedacht. Im Erdgeschoss könnten auch Räume für die Jugendmusikschule entstehen, die auch Räume im Bahnhofsgebäude bekommen soll.


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