Getöteter Junge von Niedernhall: Wie Opferanwälte und Weißer Ring der Familie helfen
Rund 320 Menschen haben bereits gespendet, um die Familie des in Niedernhall getöteten Jungen zu unterstützen. Aber auch vom Weißen Ring bekommen Opfer von Gewalttaten und ihre Angehörigen Unterstützung. Mit Geld und viel Wissen.
Die Anteilnahme der Menschen mit den Eltern des in Niedernhall getöteten Jungen ist noch immer groß: 320 Personen haben sich an dem Spendenaufruf einer Freundin der Mutter beteiligt. Damit, so sagt sie, soll es beispielsweise möglich sein, dass die Familie sich für die juristische Aufarbeitung der Tragödie einen Anwalt nehmen kann, um als Nebenkläger aufzutreten.
Im Fall des getöteten Zwölfjährigen: Opferanwälte sind empathisch und geduldig
Hier springt auch der Weiße Ring ein, eine Organisation, die Menschen unterstützt, die Opfer von Kriminalität und Gewalt geworden sind, erklärt Kerstin Baumann. Sie ist seit fast 30 Jahren Fachanwältin für Strafrecht in Künzelsau. Das Team vom Weißen Ring arbeitet vertraulich, ehrenamtlich und kostenfrei und unterstützt nicht nur Menschen, die direkt Opfer einer Gewalttat geworden sind, sondern auch die Angehörigen der Opfer.

Kerstin Baumann lobt nicht nur die Feinfühligkeit des Teams, das aktuell von Monika Chef geleitet wird. Und „da steckt ein super Wissen dahinter“, betont Kerstin Baumann. Die Mitarbeiter hätten Anwaltslisten und würden sich auch gut mit den Opferanwälten auskennen, wer sich für welchen Fall besonders eignet. Opferanwälte, so Baumann, sind Kollegen mit einem großen Maß an Empathie und Geduld.
Nach Fall Niedernhall: Kosten trägt nach Verurteilung der Täter
Als Opfer bekomme man auch sofort einen Beratungshilfeschein. Damit ist die Beratung kostenfrei. Und es gibt psychologischen Beistand.
Ist ein Anwalt gewählt, werde der sofort einen Antrag auf Zulassung als Nebenkläger stellen. Endet ein Verfahren mit der Verurteilung des Beschuldigen, trägt der die Kosten des Verfahrens – und damit auch der Nebenkläger.