Zukunft des alten Würth-Panoramahotels weiter ungeklärt
Der Würth-Konzern will sich wegen angespannter Wirtschaftslage und Ukraine-Krieg immer noch nicht entscheiden, ob das entkernte Gebäude abgerissen oder umgebaut werden soll. Die Stadtverwaltung fordert rasche Klarheit.

Eigentlich sollten die alten Mauern seit rund einem Jahr bereits abgerissen sein - im November 2021 wurde dann überraschend die Rolle rückwärts verkündet: Nun sind erneut Monate vergangen. Und das alte Panoramahotel thront - zumindest von außen und von weitem betrachtet - wie eh und je neben seinem modernen Nachfolger.
Das Innenleben des Hauses mit der jahrzehntelangen Gastro-Historie ist längst weitestgehend entfernt, der Abriss wurde vom Würth-Konzern im Herbst unter Verweis auf die " Auswirkungen der Corona-Pandemie" vorerst abgeblasen. Die Waldenburger Stadtverwaltung um Bürgermeister Bernd Herzog hat nach anfänglicher Irritation über die Entscheidung unterdessen vom Unternehmen wiederholt zeitnahe Klarheit über die Zukunft des Gebäudes eingefordert - doch die gibt es weiterhin nicht.
Ratlosigkeit auch nach Gespräch
Deswegen wurde nach HZ-Informationen unlängst eigens ein Gespräch mit den Verantwortlichen beim Künzelsauer Weltkonzern anberaumt. Doch auch danach ist die Perspektive weiter ungeklärt: Denn das Unternehmen - so berichtet Bürgermeister-Stellvertreter Heinrich Schüz auf Anfrage unserer Redaktion - habe unter Bezugnahme auf die allgemeine Wirtschaftslage mitgeteilt, sich gegenwärtig immer noch nicht entschieden zu haben, was man denn tun wolle.
Details aus den Gesprächen könne er nicht nennen, weil Stillschweigen vereinbart worden sei, so Schüz. Ob die monatelange Schwebe nicht äußerst unbefriedigend für die Stadt ist? "Wir haben uns darüber unterhalten, aber ich kann dazu nicht mehr sagen", so der Bürgermeister-Vize.
Auch "verschiedene Optionen" der Nutzung seien bei dem Treffen erörtert worden. Schüz: "Wir wünschen uns so bald wie möglich Klarheit, was mit dem Gebäude passiert." Zwar ist der benachbarte Höhenrandweg mittlerweile wieder wieder ohne Beeinträchtigungen nutzbar - aber die Optik sei doch sehr unschön.
"Eine hotelnahe Nutzung ist naheliegend"
Nachfrage bei Würth-Pressesprecherin Sonja Löhlein. Sie bestätigt: "Die Entscheidung wurde aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Situation und auch wegen des Ukraine-Kriegs zurückgestellt." Es werde im laufenden Jahr auch kein Beschluss zur Zukunft des Hauses mehr fallen, so die Sprecherin. Ob der Trend - wie Insider vermuten - eher zum Abriss oder doch zum Umbau geht, will die Würth-Sprecherin nicht weiter kommentieren. Nur so viel: "Eine hotelnahe Nutzung ist naheliegend."