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Vision für Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe: Das plant der neue Direktor

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Rolf E. Brönnimann ist neuer Hoteldirektor im Luxushotel Wald- und Schlosshotel in Friedrichsruhe – und hat eine klare Agenda. Küchenchef Boris Rommel soll den dritten Michelin-Stern erringen.


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Küchenchef Boris Rommel soll fürs Restaurant des Wald- und Schlosshotels in Friedrichsruhe den dritten Stern erkochen – wenn es nach dem Willen des neuen Hoteldirektors Rolf E. Brönnimann geht: Vor zwei Monaten hat er das Fünf-Sterne-Superior-Hotel im Zweiflinger Ortsteil übernommen – und schon jetzt hat der neue Chef klare Vorstellungen, was sich in diesem Haus ändern soll, um mehr Gäste in die Spitzenhotellerie zu locken.

Neuer Direktor hat hohe Ziele fürs Wald- und Schlosshotel in Friedrichsruhe

"Zwei Sterne: Das ist doch wie halbschwanger." Das sagt der 68-jährige Hoteldirektor lachend über Rommels aktuellen Rang im Michelin-Restaurantführer. Das "Le Cerf", eines von bundesweit 50 Zwei-Sterne-Küchen, ist das Aushängeschild des Hotels. Zum siebten Mal in Folge errang Boris Rommel die Auszeichnung des Guide Michelin.

Boris Rommel ist Küchenchef im Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe.
Boris Rommel ist Küchenchef im Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe.  Foto: Jürgen Koch

Ein dritter Stern, die Höchstwertung im Restaurantführer, käme dem Aufstieg Friedrichsruhes in die Weltklasse der Kochkunst gleich. Immerhin hat Rommel während seiner Ausbildungszeit bereits in einem Drei-Sterne-Restaurant gearbeitet.

Vision fürs Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe: Publikum soll größer, jünger und vielseitiger werden

Doch nicht nur der Griff nach dem dritten Stern steht auf der Agenda Brönnimanns: Er will das Hotel, welches mit fünf Sternen plus zur höchsten Kategorie gehört und in den vergangenen Jahren immer wieder in Teilen erweitert wurde, ein Stück weit neu ausrichten, berichtet der aus der Schweiz stammende Direktor der Hohenloher Zeitung.

Wie das genau aussehen soll, wird derzeit erarbeitet. Es gehe darum, wo das Hotel in fünf Jahren stehen soll – und wie es sich in Zukunft positionieren möchte. Ein Ziel kristallisiert sich bereits heraus: Das Publikum soll größer, jünger und vielseitiger werden.

Diese Vision bringt der neue Betreiber mit: Im Juni hat die Grand Metropolitan Hotel AG aus dem schweizerischen Luzern den Betrieb in Friedrichsruhe übernommen. Sie berät Unternehmen der Branche und führt auch selbst Management-Tätigkeiten in solchen Häusern aus. An den Eigentumsverhältnissen ändert sich nichts: Das Wald- und Schlosshotel bleibt ein Unternehmen der Würth-Gruppe.

Rolf E. Brönnimann ist neuer Hoteldirektor in Friedrichsruhe.
Rolf E. Brönnimann ist neuer Hoteldirektor in Friedrichsruhe.  Foto: privat

Was Gäste im Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe künftig erwarten könnte

Die Zahlen seien nicht schlecht, so Brönnimann. Die Auslastung liege zwischen 60 und 70 Prozent. Ziel sollten jedoch 100 Prozent sein, meint er augenzwinkernd. Der gebürtige Zürcher verrät ein paar Ideen für den Weg zur Vollauslastung: Das Haus soll sich mehr öffnen, auch ein Anlaufpunkt sein für Gäste direkt aus der Umgebung. Das gelte fürs Hotel und Restaurant genauso wie für das Spa.

Viele Leute hätten Berührungsängste mit der Spitzengastronomie, sagt der neue Chef. Dabei sei jene heute längst etwas, das sich viele Menschen einfach einmal gönnen könnten. Der Dresscode sei nicht mehr so streng. Der Vater von vier kleinen Kindern möchte Familien stärker ansprechen und das Publikum verjüngen.

Ideen fürs Wald- und Schlosshotel: Weihnachtsmarkt und mehr Zusammenarbeit mit Golfplatz 

Denkbar seien außerdem Aktionen wie ein Weihnachtsmarkt im Schloss, den es vor einigen Jahren schon einmal gab. Außerdem soll es mehr Zusammenarbeit mit dem Golfplatz geben. Brönnimann kann sich vorstellen, das Schloss für Kulturveranstaltungen zu nutzen oder den alten Baumbestand in Aktionen einzubinden: "Es ist alles da, man muss nur machen." Gerade die naturnahe Umgebung passe in die aktuelle Zeit, in der immer mehr Gäste die Ruhe in der Natur suchten. Und so könne man vielleicht auch die Aufenthaltsdauer der Hotelgäste erhöhen – sie liegt aktuell bei durchschnittlich 2,2 Tagen.

Hohe Ansprüche: Was Boris Rommel kocht, soll Weltklasse werden.
Hohe Ansprüche: Was Boris Rommel kocht, soll Weltklasse werden.  Foto: Kunz, Christiana

"Workaholic" Brönnimann lobt die Hohenloher für ihre Mentalität

Der neue Hotelchef hat einst selbst als Koch begonnen. Seine Großeltern betrieben ein Kurhaus, der Vater war in der Hotellerie tätig. In den 70er-Jahren besuchte Rolf E. Brönnimann die Lausanner Hotelfachschule, später arbeitete er unter anderem bei Spitzenhotels in Interlaken, Bürgenstock und Wien. 2012 zog es den Zürcher dann ins Fünf-Sterne-Superior-Hotel Budersand auf Sylt. 2015 erhielt er die Auszeichnung "Hotelier des Jahres".

Als Berater war Brönnimann an der Planung vieler Hotelbauten beteiligt. Zuletzt hat er sich als Hotelentwickler und Präsident der Schweizer Hotelvereinigung und Marketing-Organisation "Private Selection Hotels & Tours" einen Namen gemacht.

"Rente kommt für mich eh nicht in Frage", stellt der 68-Jährige fest. Er sei ein bisschen Workaholic. Auch wenn er mit seiner Familie nur tageweise in Hohenlohe lebt, sei er mit der Mentalität bereits warm geworden. Bodenständigkeit, auch in höheren Positionen, imponiert dem Hotelchef - und die Verve, mit welcher hier Projekte umgesetzt werden: "Man tut etwas mit Herzblut. Ansonsten ist man Mittelmaß."

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Kommentare

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Jürgen Mosthaf am 15.08.2024 20:33 Uhr

Wenn ein Koch mit seiner Mannschaft sieben mal in Folge von Michelin ausgezeichnet wird war dieser sicher nicht halbschwanger sondern es wurde mit Leidenschaft, Können und Schweiß und Tränen jeden einzelnen Tag in diesen sieben Jahren mit aller Kraft um das Beste gerungen. Ich würde dem Direktor die Pfanne auf den Tisch hauen und mir zeigen lassen wie man denn drei Sterne kocht. Dass die Heilbronner Stimme jahrelang die tollsten Artikel über Boris Rommel schreibt und ihn nun mit einem Artikel in die Pfanne haut - Respekt.

Jürgen Mosthaf

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Jürgen Mosthaf am 15.08.2024 17:22 Uhr

Wow, das ist mal eine Ansage. Hier spricht der Direktor. Wer selbst in Sterne Restaurants als Koch oder Servicekraft gearbeitet hat reibt sich die Augen bei solch einer Aussage von jemandem der nicht selbst am Herd steht. Als ob nicht schon genug Dampf auf dem Kessel wäre. Ich bin sicher, dass dies auch Herr Rommels Ziel ist. Nur der redet öffentlich nicht darüber, wohlwissend, dass solch eine Auszeichnung nicht von der Kochkunst alleine abhängt. Was passiert, wenn man diese Erwartungen nicht erfüllt? Tauscht man dann den Trainer oder die Spieler aus?

Jürgen Mosthaf

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