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Vorerst doch kein Wohnheim für den Campus Künzelsau?

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Seit 1988 besteht der Campus Künzelsau als Standort der heutigen Hochschule Heilbronn. Vieles hat sich seitdem getan, Millionen-Beträge wurden investiert. Nur das Wohnheim auf dem Campus der Reinhold-Würth-Hochschule lässt weiterhin auf sich warten.

Seit diesem Jahr darf sich Künzelsau Hochschulstadt nennen. Nur auf ein Wohnheim warten die Studierenden schon seit Jahren. Foto: Archiv
Seit diesem Jahr darf sich Künzelsau Hochschulstadt nennen. Nur auf ein Wohnheim warten die Studierenden schon seit Jahren. Foto: Archiv  Foto: Mugler/HSt

Seit 1988 besteht der Campus Künzelsau als Standort der heutigen Hochschule Heilbronn. Vieles hat sich seit dem getan: Ein neuer Name, ein neues Forschungsinstitut und ein neues Hörsaalgebäude: Mehrere Millionen wurden in den vergangenen Jahren investiert. Nur das Studierendenwohnheim lässt auf sich warten - obwohl es seit langer Zeit geplant ist.

Umbenennung in Reinhold-Würth-Hochschule

Technik und Wirtschaft: Die werden den rund 1400 Studierenden an der staatlichen Hochschule am Campus Künzelsau gelehrt. Im Jahr 2005 wurde die Außenstelle in Reinhold-Würth-Hochschule umbenannt. Der Namensgeber hatte über seine Unternehmensgruppe die "Stiftung zur Förderung der Reinhold-Würth-Hochschule der Hochschule Heilbronn in Künzelsau" errichtet und sich verpflichtet, zehn Millionen Euro beizusteuern.


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Im Jahr 2018 kam dann ein neues Hörsaalgebäude und ein Forschungsinstitut hinzu. Allerdings gab es Probleme. Denn eigentlich wollte EBM-Papst das neue Forschungsinstitut mit fast vier Millionen Euro unterstützen. Doch dann stieg der Ventilatorenbauer aus, weil es "so nicht realisiert werden konnte", wie Harald Unkelbach, damaliger Vorstandsvorsitzender der Stiftung Würth, die Problematik elegant umschrieb. Zuviele bürokratische Hürden und Auflagen seitens des Landes habe es gegeben.

Deshalb erklärte sich die Stiftung Würth bereit, nicht nur, wie eigentlich geplant, den Bau des Hörsaalgebäudes zu übernehmen, sondern auch das Institutsgebäude zu errichten. 17 Millionen Euro setzte die Stiftung dafür ein, zehn weitere Millionen kamen vom Land. EBM-Papst unterstützte das Forschungsinstitut noch mit 500.000 Euro.

Ein Parkhaus und ein Wohnheim sollten kommen

Schon im Jahr 2016 gab es erste Pläne, ein Studierendenwohnheim und ein Parkhaus auf dem Campus zu bauen. Bis heute ist die dafür geplante Fläche jedoch leer. Im Mai dieses Jahres teilte die Stadt auf Nachfrage mit, dass die Mobilitätsentwicklung auf dem Campus beobachtet werde und es derzeit keinen Bedarf für mehr Parkplätze gebe.

Und wie sieht es mit dem Studierendenwohnheim aus? Verantwortlich für dieses zeigt sich das Studierendenwerk Heidelberg. Eigentlich sollte Anfang 2020 in die Planungsphase gegangen werden, die Fertigstellung war für 2023 geplant. Im April dieses Jahres teilte Timo Walther, Referent der Geschäftsführung des Studierendenwerkes, auf Nachfrage mit mit: Der Baubeginn sei für das erste Halbjahr 2023 vorgesehen.


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Nach mehrmaligen Nachfragen der Stimme nach dem aktuellen Stand, vergangene Woche die Antwort: Das Bauprojekt pausiere derzeit. "Aufgrund der alleine in diesem Jahr massiv gestiegenen Baukosten um etwa 30 Prozent", begründet Timo Walther. "Vom Status quo ausgehend ist der Bau de facto nicht realisierbar, wir benötigen insbesondere vom Land Baden-Württemberg eine stärkere Unterstützung", erklärt Walther.

Es gibt weiter Bedarf an einem Wohnheim in Künzelsau

Dass an dem Wohnheim weiterhin Bedarf besteht, unterstreicht Anke Ostertag, Dekanin der Fakultät: "Wir unterstützen das Projekt wo wir können. Für unsere Studierenden sowie die Entwicklung unseres Hochschulstandorts sind Wohnmöglichkeiten in Campusnähe enorm wichtig".

Und auch Bürgermeister Stefan Neumann sagt, die Entwicklung der vergangenen Jahre am Hochschulstandort sei erfreulich, "für eine weiterhin positive Entwicklung des Campus Künzelsau ist ein Wohnheim dringend erforderlich." Die Stadt würde weiterhin unterstützen und "mit Nachdruck beim Studierendenwerk den Bau einfordern und das Land Baden-Württemberg an die Verpflichtung zur Förderung des Campus Künzelsau erinnern", so Neumann.

Wie geht es weiter?

Doch wie geht es nun weiter? Aufgeben will das Studierendenwohnheim niemand. "Eine Besprechung ist für Januar 2023 geplant", erklärt Walther. "Wir hoffen in diesem Zuge auf die notwendigen Zusagen unserer Partner, da es uns ein großes Anliegen ist, das geplante Wohnheim für die Künzelsauer Studierenden realisieren zu können - mit Kosten, die im Anschluss sozialverträgliche Mieten zulassen, die für Studierende essenziell sind."

 

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