Unterkunft für Kriegsflüchtlinge in Künzelsau eingerichtet
Im zweiten Stock des ehemaligen Krankenhauses können ab sofort 88 Menschen aus der Ukraine unterkommen. Dazu hat der Hohenlohekreis die im Stand-bye-Modus befindliche Corona-Isolierstation umfunktioniert. Noch hat das Land dem Kreis keine Flüchtlinge zugewiesen.
Am Wochenende hat das Landratsamt Hohenlohekreis die sich im Standby-Modus befindende Corona-Isolierstation in Künzelsau zu einer vorübergehenden Unterkunft für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine umfunktioniert. Im zweiten Stock des ehemaligen Krankenhausgebäudes können ab sofort bis zu 88 Menschen unterkommen. Eine Erweiterung auf 100 Plätze erfolgt zeitnah, teilt Pressesprecherin Mathea Weinstock am Sonntag mit. Da das Land Baden-Württemberg dem Hohenlohekreis noch keine Personen offiziell zugewiesen habe, ist die Unterkunft noch nicht belegt.
Dank für Einsatz
"Mein herzlicher Dank geht an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hohenloher Krankenhaus gGmbH, Landratsamt sowie Städten und Gemeinden, die am Wochenende rund um die Uhr erreichbar und teilweise sogar im Einsatz waren und dabei bewiesen haben, wie schnell wir handlungsfähig sind", sagte Landrat Matthias Neth. Ganz besonders bedankt sich der Landrat aber bei den Ehrenamtlichen: "Die Räumlichkeiten wurden in wieder einmal unglaublicher Geschwindigkeit vom THW-Ortsverein Künzelsau unter der Anleitung des Ortsbeauftragten Andreas Schilder und Kreisbrandmeister Torsten Rönisch hergerichtet."
Suche nach weiteren Gebäuden
In einer Lagebesprechung am heutigen Sonntag habe man das Vorgehen für die nächsten Tage geplant. Neben zusätzlichen Beschaffungen sollen auch weitere Gebäude in Hinblick auf die Möglichkeiten zur Unterbringung erkundet werden. Trotz der im Hohenlohekreis verfügbaren Plätze bleibe es dabei, dass die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes die Funktion einer Erstanlaufstelle für alle Ankommenden übernehmen, die nicht privat unterkommen.
Auch wenn noch nicht absehbar sei, wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer in den kommenden Wochen im Hohenlohekreis Schutz suchen werden, sei die Landkreisverwaltung vorbereitet, versichert Heike Schaal, Leiterin des Amts für Ordnung, Zuwanderung und Recht im Landratsamt. Die Verwaltung wisse im Moment von zwei Gemeinden im Raum Öhringen, in denen erste Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine angekommen sind. "In den nächsten Tagen werden wir erste verlässliche Zahlen nennen können."



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