Stimme+
Neuenstein
Lesezeichen setzen Merken

Unmut über Raserei in Neuensteiner Wohngebiet

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Anwohner der Hohenlohestraße beklagen sich angesichts überhöhter Geschwindigkeit vieler Autofahrer in der dortigen Tempo-30-Zone. Neuensteins Bürgermeister will sich nun für mehr Verkehrsüberwachung einsetzen.

von Christian Nick
Eigentlich eine verbindliche Vorschrift, für manche Autofahrer jedoch offenkundig nur eine Empfehlung: Bewohner der Neuensteiner Hohenlohestraße stört die überhöhte Geschwindigkeit vieler Autofahrer − die oft selbst Anwohner sind.
Foto:Archiv/Muth
Eigentlich eine verbindliche Vorschrift, für manche Autofahrer jedoch offenkundig nur eine Empfehlung: Bewohner der Neuensteiner Hohenlohestraße stört die überhöhte Geschwindigkeit vieler Autofahrer − die oft selbst Anwohner sind. Foto:Archiv/Muth  Foto: Muth

Werner Joos macht sich Sorgen - und er fühlt sich mit ebendiesen im Rathaus ungehört: Bereits Anfang November hatte sich der Neuensteiner mit seinem Anliegen an Bürgermeister Karl Michael Nicklas gewandt. "Leider konnte ich bisher keinerlei Reaktion feststellen", klagt der Anwohner der Hohenlohestraße nun vor wenigen Tagen in einer weiteren E-Mail an den Rathauschef, die der HZ vorliegt.

Was Joos bewegt, schildert er so: Auf besagter Hohenlohestraße, die am nordwestlichen Stadtrand ins dortige Wohngebiet herein- und hinausführt, werde die Verkehrssituation "zunehmend unerträglich". Denn trotz der seit Jahren verfügten Tempo-30-Zone werde zwischen dem dortigen Kreisverkehr und der Kuppe am Wasserturm die Geschwindigkeit von vielen Autofahrern massiv überschritten: "Die breite, ansteigende Straße lädt geradezu ein, das Gaspedal durchzutreten", so der Anwohner.

 


Mehr zum Thema

Jetzt aber! Nachdem es in Runde eins mit der Beschaffung zunächst nicht geklappt hatte, sollen die mobilen Anlagen demnächst in die Räume rollen. 
Foto:Archiv/ Hoppe
Stimme+
Neuenstein
Lesezeichen setzen

Luftfilter: Neuensteiner Stadtverwaltung meldet Erfolg in Runde zwei


Gefahr für Kinder und Lärmbelästigung

Sein Eindruck: "Ich behaupte, zwei Drittel der Fahrer würden bei einer Messung auf Höhe des Wasserturms mit Geschwindigkeiten zwischen 50 und 70 km/h geblitzt werden." Bei der Ausfahrt aus dem Wohngebiet "Riedweg" zeige sich dann "derselbe Irrsinn". Fazit: "Die Verkehrs- und Lärmbelästigung an der Hohenlohestraße gleicht derer einer Durchgangsstraße mit angrenzender Rennstrecke." Dies sei keine Einzelmeinung. Aber viele Anwohner hätten angesichts der Situation und des fortdauernden Gefahrenpotenzials - besonders auch für die dort aufwachsenden Kinder - bereits "resigniert".

Die Stadt wiederum bleibe weitgehend tatenlos: "Warum gibt es keine Geschwindigkeitsanzeigetafeln oder andere verkehrsberuhigende Maßnahmen?", fragt sich der Anwohner, der sogar angeboten hat, sich mit einer Spende an der Anschaffung einer mobilen Geschwindigkeitsanzeige zu beteiligen.

Was sagt man im Rathaus dazu? Ist die Situation vor Ort tatsächlich so gravierend, dass dringend Handlungsbedarf besteht? Es gebe dort "wirklich ein Problem", bestätigt Bürgermeister Nicklas auf Nachfrage: Mehrere Anwohner hätten sich schon diesbezüglich beklagt.

 


Mehr zum Thema

Viel Platz bietet die ehemals landwirtschaftlich geprägte Ortschaft Mangoldsall, die an den Auen des Bachs Sall entstanden ist, heute zum Wohnen.
Fotos: Renate Väisänen
Stimme+
Kupferzell
Lesezeichen setzen

Mangoldsall: Ein Eldorado für Landwirte, Handwerker oder Häuslebauer


Was tut die Stadt, um das Problem zu lösen?

Die Möglichkeiten seiner Verwaltung seien indes jedoch limitiert: "Für den fließenden Verkehr ist das Landratsamt zuständig", betont Nicklas. Man habe und werde die Situation an der Hohenlohestraße mit der obersten Kreis-Behörde besprechen - "und wir werden das Thema auch für die nächste Verkehrsschau aufnehmen".

Diese ist jedoch erst im September anberaumt. Was kann die Stadt Neuenstein bis dahin konkret tun, um die Situation wenigstens etwas zu entschärfen? Eine mobile Tempo-Anzeige besitze man bereits. "Wir haben die auch schon an der Hohenlohestraße aufgehängt." Eine zweite - wie von Anwohner Joos angeregt - benötige die Stadt nicht. Man werde nun mithilfe dieser Tafel vermehrt vor Ort Tempoverstöße dokumentieren, Autofahrer sensibilisieren - und mit den gesammelten Daten beim Landratsamt auf verstärkte Verkehrsüberwachung mittels Blitzer-Anlage dringen. Doch die dortigen Ressourcen seien eben auch begrenzt - und so die letzte Blitz-Aktion direkt vor Ort "eher länger her".

Aber bauliche Mittel zur Einbremsung des Verkehrs könnte die Stadt doch aus eigener Initiative installieren lassen? "Das würde man wohl hingekommen", sagt Nicklas. Er zweifle aber ehrlicherweise daran, ob das in der konkreten Lage vor Ort tatsächlich wirksam werden könne. Man werde jedenfalls nochmals mit dem Landratsamt und der Verkehrspolizei über die Thematik an der Hohenlohestraße sprechen, kündigt der Rathauschef an.

 
Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben