Stimme+
Albert-Schweitzer-Kinderdorf
Lesezeichen setzen Merken

Spatenstich für erstes inklusives Haus im Waldenburger Kinderdorf

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Eine große Privatspende und 400.000 Euro von der Stiftung Würth ermöglichen ein barrierefreies Wohnprojekt im Waldenburger Kinderdorf. Der Bezug des ersten inklusiven Hauses soll im Sommer 2025 sein.

Maria Würth (Mitte) unterstützt wie ihre Großmutter das Wohnprojekt für beeinträchtigte Kinder, das am Ortsrand von Waldenburg entsteht.
Maria Würth (Mitte) unterstützt wie ihre Großmutter das Wohnprojekt für beeinträchtigte Kinder, das am Ortsrand von Waldenburg entsteht.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Die Kinder können ihr Glück kaum fassen: Nicht nur, dass sie mit richtig großen Spaten beim ersten Stich für das neue Haus des Albert-Schweitzer-Kinderdorfes in Waldenburg helfen konnten, sie durften auch auf den roten Bagger klettern. "Da steht aber verboten", liest eines der Mädchen ein Schild, um dann, oben angekommen, über das ganze Gesicht zu strahlen.

Groß ist auch die Freude bei den Verantwortlichen vom Albert-Schweitzer-Kinderdorf: Im Neubaugebiet unweit des Kinderdorfes wird ein erstes inklusives Wohnprojekt der Einrichtung entstehen. Kinder mit Behinderung sollen mit ihrer Kinderdorf-Familie in diesem Haus direkt am Feldrand leben. Das 340 Quadratmeter große Haus wird barrierefrei mit Lift gebaut.

Inklusives Haus im Waldenburger Kinderdorf – Privatspende als Initialzündung

Eine Privatspende 2020 hat den Anstoß zu dem Bauprojekt gegeben, berichtet Wolfgang Bartole, Vorstand für Wirtschaft und Finanzen des Albert-Schweitzer-Kinderdorfes. Doch damit alleine lässt sich das Haus nicht realisieren. Schon gar nicht vor dem Hintergrund gestiegener Baupreise.


Mehr zum Thema

Den Kindern ein Partner sein und gemeinsam nicht nur Schneemänner, sondern auch eine gute Zukunft bauen: Das ist das Ziel von Arne Höller. Der Kinderdorf-Leiter, der Anfang 2021 übernommen hat, steht durchaus vor Herausforderungen.
Foto: privat
Stimme+
Waldenburg
Lesezeichen setzen

Waldenburger Kinderdorf-Leiter: "Eine böse Überraschung gab es noch nicht"


Der Kontakt zur Stiftung Würth ließ die Pläne konkreter werden: Mit 400.000 Euro unterstützt die Stiftung das Inklusionsprojekt. Zusammen mit weiterer Unterstützung kamen die 1,6 Millionen Euro zusammen, die das Haus kosten wird.

Landrat Ian Schölzel betont Wichtigkeit des Kinderdorfes für Hohenlohekreis 

Einen raschen Baubeginn - "Massivbau fängt bald an, nachher" - wünscht sich Wolfgang Bartole. Er dankt ausdrücklich Bürgermeister Bernd Herzog und seinem Team. Denn man habe lange nach einem geeigneten Grundstück gesucht. Wer Waldenburg kenne, der wisse, dass das nicht einfach sei. Herzog habe das Kinderdorf dann darauf aufmerksam gemacht, dass ein Grundstück im Neubaugebiet an die Kommune zurückgegeben worden sei.

Die Genehmigungen seien zügig erteilt worden. Das gelte auch für die Baubehörde auf dem Landratsamt. Das hört der neue Landrat Ian Schölzel sehr gerne, der die Wichtigkeit des Kinderdorfes für den Hohenlohekreis betont und anmerkt, dass das Amt des Landrates im Hohenlohekreis vergnügungssteuerpflichtig sei, da er bisher nur schöne Termine habe.

Herzensangelegenheit für Carmen Würth – Besuch mit Enkelin im Kinderdorf Waldenburg geplant

Erst am Spaten, dann auf dem Bagger: Kinder vom Albert-Schweitzer-Kinderdorf unterstützen die Vertreter der Stiftung Würth, des Kinderdorfs, der Gemeinde Waldenburg, den Landrat und die Planer beim ersten Stich in die harte Erde.
Erst am Spaten, dann auf dem Bagger: Kinder vom Albert-Schweitzer-Kinderdorf unterstützen die Vertreter der Stiftung Würth, des Kinderdorfs, der Gemeinde Waldenburg, den Landrat und die Planer beim ersten Stich in die harte Erde.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Wer Carmen Würth kenne, der wisse, dass ihr Kinder, die es sowieso nicht einfach haben und dann auch noch beeinträchtigt sind, sehr am Herzen liegen, erklärt Ulrich Roth, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung Würth, warum das Projekt so großzügig unterstützt werde. Sie werde mit ihrer Großmutter ins Kinderdorf kommen und sich ausführlich die Arbeit, die dort geleistet wird, zeigen lassen, versichert Maria Würth, Mitglied im Vorstand der Würth-Stiftung.

"Wie wichtig uns das Projekt ist, sieht man alleine daran, dass drei von vier Stiftungsvorständen hier sind", deutet Ulrich Roth auf Johannes Schmalzl. Carmen Würth habe ihm aufgetragen auszurichten, dass ihr das Inklusionsprojekt eine Herzensangelegenheit sei. "Das neue Wohnhaus wird den Kindern ein sicheres und liebevolles Zuhause sein", wünsche sie sich. Ulrich Roth erklärt, er werde auf seinen Spaziergängen den Baufortschritt sehr genau verfolgen. Oft treffe er bei seinen Runden auf Kinder des Kinderdorfes und freue sich immer, dass sie lächeln und grüßen. Über 600 Kindern, weiß er, hat das Kinderdorf seit der Gründung 1957 eine Heimat gegeben.

Bürgermeister froh um das Kinderdorf in Waldenburg

Welch wichtige Arbeit das Kinderdorf leiste, das unterstreicht auch Bernd Herzog. Er sagt Dank an alle Eltern, die das Leben im Kinderdorf erst ermöglichen. "Wir sind froh um jeden Platz."

 
Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben