Pläne für Neubau des Waldenburger Panoramahotels vorgestellt
Das Konzept für den Erweiterungs-Trakt des Würth-Konzerns in der Bergstadt liegt jetzt vor: Was geplant ist – und warum sich das neue Haus vom benachbarten großen Bruder unterscheidet, obwohl es ihm äußerlich gleicht.

Vor anderthalb Wochen hat der Würth-Konzern bekanntgegeben, dass das alte Panoramahotel abgerissen und an derselben Stelle ein Erweiterungs-Bau fürs neue Gastro-Flaggschiff gebaut werden soll. Nun ist bereits klar, wie jenes Haus später aussehen könnte - und auch, welches Konzept das Unternehmen mit dem neuen Trakt verfolgt. Im Rahmen der jüngsten Sitzung des Waldenburger Gemeinderats wurden die Pläne erstmals öffentlich präsentiert.
Mit dem Neubau beabsichtigt die Würth-Gruppe, ihr Hotellerie-Angebot zu erweitern - und zwar nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ: Denn anders als im bestehenden und benachbarten "Pano" richtet sich das Übernachtungs-Angebot im nun geplanten Haus - das sich, wie betont wird, auch eigenständig wirtschaftlich tragen soll - nicht primär an Geschäftsreisende mit nur kurzer Aufenthaltsdauer.
Panoramahotel-Neubau verfolgt anderes Konzept
Vielmehr sind in dem - Parterre und Keller mitgezählt - siebengeschossigen Gebäude, das kraft der aktuellen Pläne die Länge von rund 50 Metern sowie eine Höhe von etwa 18 Metern hat, insgesamt 47 "familiengerechte" Appartements geplant. Ebendiese befinden sich in den vier Obergeschossen. Das Ziel: mehr Auslastung an den Wochenenden und eine längere Verweildauer als die durchschnittlichen 1,3 Tage im benachbarten Hotel.
Die einzelnen Einheiten fallen mit je 30 bis 60 Quadratmetern deutlich größer aus als die 120 Einzelzimmer im benachbarten Tagungs-Hotel, die jeweils um die 18 Quadratmeter messen. "Multifunktional" sollen die Zimmer in jenem Bau gestaltet sein, der etwa die halbe Grundfläche des großen Nachbars hat. Auch eine "Büro-Nutzung" zum mobilen Arbeiten auf Zeit schwebt den Verantwortlichen vor.

Ein 15 Meter langer "Infinity Pool" ist geplant
Dennoch werden auch die Tagungs-Kapazitäten des renommierten Komplexes auf dem Bergrücken ausgebaut: Im Erdgeschoss sind Konferenz- und Lounge-Räume sowie eine Küche vorgesehen. Darunter entstehen eine kleinere Tiefgarage mit 13 Stellplätzen sowie unter anderem auch Umkleide-Räume. Im zweiten Untergeschoss ist, wie der verantwortliche Architekt Thomas Müller den Waldenburger Räten - die sich in den vergangenen Wochen bereits nicht-öffentlich mit dem Projekt auseinandergesetzt haben - erläuterte, ein größerer Veranstaltungsraum mit Gewölbe und "Weinkeller-Charakter" geplant, der für Events vermietet werden kann.
Dass es die genannten Umkleiden in jenem Neubau braucht, hat natürlich einen Grund: Im rund 15 Meter langen "Infinity Pool", der sich architektonisch etwas nach vorne reckt, sollen die Hotelgäste später beim Baden das Gefühl haben, "in die Hohenloher Ebene hinauszuschwimmen", wie es Architekt Müller ausdrückte. Überdies ist auch ein kleinerer Wellness-Bereich mit zwei Saunen vorgesehen.
Noch ist nichts in Stein gemeißelt
Was die Gestaltung angeht, will man "keine Experimente". Das neue Gebäude lehnt sich äußerlich deutlich an seinen bestehenden großen Bruder an: Das Sockelgeschoss ist in Muschelkalk gehalten, darüber wird die Fassade weiß verputzt. Eine Verglasung in der Mitte trennt das Haus optisch in zwei Teile.
71 Parkplätze sowie 30 Fahrrad-Stellflächen sieht das von Bürgermeister Bernd Herzog als "beeindruckend" titulierte Konzept aktuell vor. Zwischen Hauptstraße und Hotel sollen Sträucher, Bäume und vielleicht auch einige Kunstwerke aus dem Würth-Fundus Platz finden.
Dass die Waldenburger Kommunalpolitiker indes eher weniger Parkflächen und versiegelte Bereiche, sondern mehr Grün und Belebung im Außenbereich favorisieren: Dies war schon nicht-öffentlich an die Planer herangetragen worden - und wurde nun neuerlich bekräftigt: Anne Sitter (Freie Wählergemeinschaft) etwa regte nachdrücklich an, über eine kleine Außengastronomie nachzudenken. Es solle "nicht alles zugepflastert werden". Eine gute Idee, fanden Architekt und Rathauschef. Man werde dies an den Konzern herantragen.
Doch noch recht lange wird es bei den Plänen bleiben. Die Räte haben die Bauvoranfrage zwar jetzt einstimmig bewilligt. Sicher ist jedoch: 2024 wird definitiv nicht gebaut. Und: Nach Stimme-Informationen ist es auch noch nicht einhundertprozentig in Stein gemeißelt, dass der nun planerisch und rechtlich auf den Weg geschickte Erweiterungs-Trakt auch tatsächlich irgendwann gebaut werden wird. Womöglich könnte es in puncto Panoramahotel auch zukünftig also noch die ein oder andere Überraschung geben.