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So läuft es am Corona-Schnelltestzentrum Künzelsau

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Wird Künzelsau nach dem Vorbild von Tübingen Corona-Modellstadt? Aus Sicht von Bürgermeister Stefan Neumann lieber heute als morgen. Die Stadt hat nach seinen Worten bereits offiziell beim Sozialministerium Interesse angemeldet.

von Armin Rößler
Der Andrang im neuen Corona-Schnelltestzentrum in Künzelsau ist groß.
Der Andrang im neuen Corona-Schnelltestzentrum in Künzelsau ist groß.  Foto: Rößler, Armin

 In Tübingen haben Theater, Museen, Kinos und Außengastronomie wieder offen, mit einem negativen Schnelltest ist der Eintritt möglich. "Es geht ja darum, Erfahrungen zu sammeln", sagt Neumann und meint: "Wir haben die Grundlagen." Gerade mit Blick auf die Situation von Einzelhandel und Gastronomie "sollten wir jede Chance nutzen", auch wenn das dann mit Kosten für die Stadt verbunden sei. Deshalb wollte er schon am Donnerstag erneut beim Sozialministerium nachhaken.

"Mit uns hätte man einen guten Partner", glaubt der Bürgermeister, der sich auch zum Thema Impfen Gedanken macht. Man sei bereits in Gesprächen mit der Ärzteschaft. Wenn dann irgendwann genug Impfstoff zur Verfügung stehe, könne die Stadt Hallen bereitstellen oder - wenn erlaubt - auch beispielsweise eine werbewirksame Impfaktion auf der Hauptstraße machen. "Wir brauchen einfach Masse", sagt der Bürgermeister. Und: "Wir müssen die Kräfte bündeln."

Bisher noch kein positiver Test

Ein erster Schritt ist das neue Corona-Schnelltestzentrum in der Stadthalle. Neumann sagt nach seinem eigenen Test: "Das war überhaupt nicht schlimm." Wirklich? "Es hat schon gekitzelt", das sei aber auch alles gewesen. 15 Minuten später hat der Bürgermeister noch mehr Grund zur Freude, denn sein Schnelltest fällt negativ aus. "Wir hatten bisher noch keinen einzigen positiven Test", sagt Apotheker Hans-Peter van Dorp am Mittwoch, als sich der zweite Abend des neuen Angebots von Stadt, Apotheken und Deutschem Roten Kreuz (DRK) in der Künzelsauer Stadthalle langsam zu Ende neigt.

Dabei ist der Andrang für das kostenlose Angebot groß: Nachdem die Anmeldetermine für diese Woche fast alle rasch ausgebucht waren, hat man die Kapazitäten bereits auf rund 200 Schnelltests pro Abend (jeweils montags, mittwochs und freitags von 18 bis 21 Uhr) erweitert. Getestet wird jetzt im Minutentakt. "Wir überlegen, ob wir schon um 17 Uhr anfangen können und vielleicht auch samstags zwei Stunden anbieten", sagt van Dorp. Für den heutigen Freitag lagen gestern "schon über 100 Anmeldungen" vor.


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Abläufe funktionieren reibungslos

Der letzte Schritt vor dem Schnelltest: Gabriele Terkowski (re.) und Jutta Hübel kümmern sich am Empfang um alle relevanten Daten.
Der letzte Schritt vor dem Schnelltest: Gabriele Terkowski (re.) und Jutta Hübel kümmern sich am Empfang um alle relevanten Daten.  Foto: Rößler, Armin

Das neue Schnellltestzentrum funktioniert laut dem städtischen Wirtschaftsförderer Christoph Bobrich, bei dem die organisatorischen Fäden zusammenlaufen, bislang "reibungslos". Im Idealfall erfolge die Anmeldung online, "es klappt aber auch gut über die städtische Hotline".

Rund zehn Prozent hätten sich bislang lieber telefonisch angemeldet, berichtet Bobrich. Er sagt auch, dass das Zeitfenster zwischen 18 und 19 Uhr bisher am stärksten nachgefragt werde, hier wolle man die Kapazitäten weiter ausbauen. "Es ist schön, dass wir gebraucht werden", freut sich Apotheker Julian Bockmann, dass das Angebot so gut angenommen wird.

Drei Teststraßen in der Halle

In der Stadthalle hat man drei Teststraßen eingerichtet, die noch vom Neujahrsempfang vorhandenen Trennwände sorgen für ein wenig Privatsphäre. Die Helfer vom DRK tragen beim Abstrich FFP3-Masken, für jeden der Tests läuft eine eigene Stoppuhr. Meist sehe man das Ergebnis schon nach drei, vier Minuten, berichtet Hans-Peter van Dorp, trotzdem werden natürlich die vorgeschriebenen 15 Minuten abgewartet.


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"Die Leute sind ein bisschen nervös"

Bürgermeister Stefan Neumann unterzieht sich am Mittwochabend selbst einem Corona-Schnelltest und findet ihn gar nicht schlimm. Geht es nach Neumann, wird Künzelsau bald Corona-Modellstadt.
Fotos: Armin Rößler
Bürgermeister Stefan Neumann unterzieht sich am Mittwochabend selbst einem Corona-Schnelltest und findet ihn gar nicht schlimm. Geht es nach Neumann, wird Künzelsau bald Corona-Modellstadt. Fotos: Armin Rößler  Foto: Rößler, Armin

Theresia Stirn, eine der übers DRK aktivierten Helferinnen, erzählt, das laufe alles "entspannt" ab. "Klar sind die Leute am Anfang ein bisschen nervös, aber wir können ihnen gut die Angst nehmen." Der Test sei ja auch "halb so schlimm". Das bestätigt Johanna Hub aus Künzelsau, die sich gerade zum allerersten Mal überhaupt hat testen lassen. "Es ist unangenehm", sagt sie, "aber aushalten kann man es schon."

Ihre Motivation für den Schnelltest: "Um sicher zu sein und die Eltern nicht zu gefährden", die zur Risikogruppe gehörten. Deshalb werde sie das Angebot sicher regelmäßig wahrnehmen. "Ich finde es gut, dass man das machen kann", sagt Johanna Hub, auch die Anmeldung habe übers Internet problemlos funktioniert.

Anmeldung

Die Anmeldung für einen Corona-Schnelltest in der Künzelsauer Stadthalle ist online über das Termin-Buchungs-Portal möglich: www.apo-schnelltest.de. Wer keine Möglichkeit zur Online-Anmeldung hat, kann einen Test-Termin bei der Stadtverwaltung vereinbaren: Montag bis Freitag von 8.30 bis 18.30 Uhr, Samstag von 9 bis 13 Uhr, Telefon 07940 129-0. Wer sich testen lässt, muss unbedingt seinen Personalausweis mitbringen und kann nur mit einer FFP2-Maske die Stadthalle betreten.

 
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