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Robert-Koch-Institut startet Corona-Studie in Kupferzell

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Das Robert-Koch-Institut wird den Corona-Hotspot Kupferzell gründlich analysieren. Für September kündigt das Berliner Institut eine Studie an, die für ganz Deutschland repräsentativ ist. Die erste Person in Kupferzell wurde heute getestet.

Nach einem Kirchenkonzert in Eschental am 1. März nahm die massive Ausbreitung des Coronavirus in Kupferzell und im gesamten Hohenlohekreis seinen Lauf. Foto: Ralf Reichert
Nach einem Kirchenkonzert in Eschental am 1. März nahm die massive Ausbreitung des Coronavirus in Kupferzell und im gesamten Hohenlohekreis seinen Lauf. Foto: Ralf Reichert  Foto: Reichert, Ralf

Das Robert-Koch-Institut (RKI) startet am Mittwoch mit seinen Untersuchungen im Corona-Hotspot Kupferzell. Die ersten 14 Einwohner hatten bis Dienstagmittag ihre Teilnahme bestätigt. Insgesamt werden 2000 Erwachsene eingeladen, die Briefe werden nach und nach verschickt. Neben der lokalen RKI-Studie, die vier Orte umfasst, läuft bereits eine Untersuchung mit 14 regionalen Blutspendediensten. Für September kündigt das Berliner Institut eine Studie an, die für ganz Deutschland repräsentativ ist und an der 30.000 Einwohner in 14.000 Haushalten teilnehmen sollen.

Die Heilbronner Stimme hatte exklusiv über die Kupferzeller Studie berichtet, die klären will, wie viele der rund 6200 Einwohner Kupferzells sich tatsächlich mit dem Virus infiziert und bereits Antikörper gebildet haben. Es geht also darum, die Dunkelziffer aufzuhellen. Außerdem möchte das RKI weitere Erkenntnisse über die Verbreitung des Coronavirus gewinnen. Am Dienstag wurde die Studie in Kupferzell vorgestellt. Erste Testperson war Bürgermeister Christoph Spieles, dem in der Gemeindehalle Blut abgenommen und der Rachen abgestrichen wurde.      

Erste Aussagen können im Juni getroffen werden

Das 45-köpfige Team des RKI bleibt rund drei Wochen vor Ort. „In sechs Wochen können wir erste Aussagen über die Situation in Kupferzell treffen“, sagt Dr. Thomas Lampert, Leiter der Abteilung Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring am RKI. Das Institut studiert vier lokale Corona-Hotspots. Der nächste Ort steht bereits fest: Bad Feilnbach im Landkreis Rosenheim, der rund 8300 Einwohner zählt. Mitte Juni geht es dort weiter. „Nach weiteren acht bis zehn Wochen werden wir eine dritte Gemeinde auswählen“, so Lampert. „Wir fahren dann dort hin, wo der Bedarf am größten ist.“ 

„Wir betrachten verschiedene Gemeinden, damit wir ein umfassendes Bild bekommen“, so Dr. Claudia Santos-Hövener, Projektleiterin des lokalen Corona-Monitorings. Das unterscheide die Studie am meisten von der in Gangelt im Kreis Heinsberg, wo ein Forscherteam um den Virologen Hendrik Streeck nur diesen einen Ort untersuchte. Die Methodik ist indes vergleichbar. Das RKI geht aber noch weiter. „Aktuell läuft bereits eine Studie mit 14 regionalen Blutspendediensten“, berichtet Thomas Lampert. Sie seien über ganz Deutschland verteilt. Auch diese Blutproben würden auf Antikörper gegen das Coronavirus getestet.

 

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Aus Kupferzell-Studie viel lernen

Am Ende stehe eine bundesweite Corona-Studie, an der 30.000 Einwohner in 14 000 Haushalten teilnehmen sollen. „Das lokale Monitoring und die Blutspendestudie dienen als Vorbereitung. Daraus können wir für diese große Untersuchung ganz viel lernen“, so Lampert. Start soll im Laufe des Septembers sein, im Oktober oder November seien erste Ergebnisse möglich.

Während die Kupferzeller Studie nur örtlich repräsentativ ist und mit den Resultaten aus den drei anderen Hotspots sowie denen der Blutspendestudie eine breitere regionale Datenbasis liefert, ist die dritte Prüfung repräsentativ für das gesamte Bundesgebiet. „Wie viele Orte dabei sein werden, ist noch unklar. Das Stichprobenkonzept ist noch nicht fertig“, sagt Lampert.    

 

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Vor dem Untersuchungsbus (v.l.): Stefan Brockmann (Landesgesundheitsamt), Thomas Lampert (Robert-Koch-Institut), Landrat Matthias Neth, Claudia Santos-Hövener (Robert-Koch-Institut), Bürgermeister Christoph Spieles, Antje Haack-Erdmann, Leiterin des Gesundheitsamts, und Gunnar Kreidl, Ortsbeauftragter des THW Pfedelbach.
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