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Regionalmarkt in Hollenbach eröffnet: Der alltägliche Einkauf mit neuem Konzept

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Der Dahoom-Regionalmarkt hat im Mulfinger Teilort dir Türen geöffnet. Rund um die Uhr können nicht nur regionale Produkte gekauft werden.

Südlich der Dreschhalle in Hollenbach stehen die Holzmodule, in denen jetzt der Dahoom-Regionalmarkt aufgemacht hat.  
Fotos: Götz Greiner
Südlich der Dreschhalle in Hollenbach stehen die Holzmodule, in denen jetzt der Dahoom-Regionalmarkt aufgemacht hat. Fotos: Götz Greiner  Foto: Götz Greiner

Die stressige Zeit bis der Dahoom-Regionalmarkt in Hollenbach stand und eingerichtet ist den Rednern bei der Eröffnung am Dienstagabend anzusehen. Nicht, weil sie erschöpft zu sein scheinen, sondern weil sie erleichtert sind. Jetzt können die Inhaber der Kundenkarte rund um die Uhr in dem Markt einkaufen. "Die Direktvermarkter haben mit ihren Produkten Vorrang, den Rest des Sortiments bekommen wir von Edeka", sagt Haun.

Direktvermarkter aus der Umgebung

Um die 15 regionale Produzenten bieten in dem Markt ihre Waren an. So wie Sandra und Jörg Breisch aus Binselberg bei Gerabronn. Sie verkaufen Eier und Nudeln in Hollenbach. Sie liefern ihre Waren auch an große Märkte und an andere kleine Läden: "Es ist gut, wenn wir unsere Waren in verschiedenen Läden verkaufen. Dann sind wir nicht von einem Einzelnen abhängig", sagt Sandra Breisch. "Wenn das Produkt bei Edeka nicht mehr ins Konzept passt, ist man weg."

 


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Christian Böre produziert und verpackt Grünkernprodukte in Boxberg, wo er auch einen Hofladen hat. In den Regalen in Hollenbach stehen eine ganze Reihe seiner Produkte. Er hat auch schon zuvor Haun beliefert. Er wolle den Grünkern bekannter machen in der Region. Seine Produkte mit anderen Direktvermarktern in dem Laden anbieten zu können, sei für ihn eine gute Gelegenheit. "Jetzt müssen wir halt mal sehen, wie es hier läuft", sagt Böre.

Die Produzenten liefern ihre Waren selbst an und registrieren per App, wie groß der Bestand im Laden ist. "Überschüssige Ware, die kurz vor dem Ablaufen ist, wird bei uns im Hotel verkocht", sagt Wolfgang Maier, Unternehmer aus dem benachbarten Langenburg.

Maier und Haun kennen sich aus dem Mawell-Wellness-Hotel

Am Mittwochmorgen sind die ersten Kunden in dem Markt unterwegs − jetzt können sie rund um die Uhr einkaufen.
Am Mittwochmorgen sind die ersten Kunden in dem Markt unterwegs − jetzt können sie rund um die Uhr einkaufen.  Foto: Götz Greiner

Er hat mit André Haun die Idee des Marktes entwickelt - Haun betreibt das Restaurant in Maiers Wellnesshotel. Die Holz-Module, aus denen das Gebäude des Marktes besteht, hat seine Firma entwickelt, die werden auch zum Beispiel für Kindergärten genutzt. Er spricht Sabrina und André Haun direkt an: "Was Ihr da geleistet habt, ist schon brutal. Es ist schöner geworden als ich erwartet habe." Der Vorreiter des Marktes sei ein Schraubenladen, den Maier in Langenburg betreibt. Dort können Handwerker auch rund um die Uhr einkaufen - "nur haben die Schrauben kein Ablaufdatum, wie Lebensmittel."

Darüber, dass der Laden in Hollenbach steht, freut sich Gerhard Hirschlein besonders. Er ist Ortsvorsteher in Hollenbach und Vorsitzender des Vereins Hollenbächer, der, seit der letzte Bäcker in der Ortschaft geschlossen hat, einen kleinen Laden mit Backwaren betreibt - diesen werde es auch weiterhin geben. Die Ehrenamtlichen kümmern sich ab jetzt auch um die Brottheke im neuen Markt.

 


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Kaum Personal benötigt

Der Markt braucht also fast kein eigenes Personal. Nur ein Hausmeister, der schon für Haun arbeitet und eine weitere Kraft, die beispielsweise die Haltbarkeit der Waren überprüft, sind angestellt. "Ich freue mich sehr, dass dieser Laden bei uns eröffnet", sagt Hirschlein. Nicht nur die Nähe zu Langenburg sei ausschlaggebend für die Wahl des Standorts gewesen, schätzt er. Jako und EBM-Papst sind direkte Nachbarn an dem Standort. Wichtig sei für Hirschlein, dass die Preise nicht teurer seien, als in anderen Läden mit Personal. "Jetzt liegt es an den Hollenbachern und den Nachbarn, dass der Laden eine Erfolgsstory wird", sagt er in seiner kurzen Ansprache. "Man kann hier seinen ganzen alltäglichen Einkauf erledigen."

Luis Haun, der Sohn der Marktbetreiber Sabrina und André (vordere Reihe von rechts), durfte symbolisch das rote Band zur Eröffnung zerschneiden.
Luis Haun, der Sohn der Marktbetreiber Sabrina und André (vordere Reihe von rechts), durfte symbolisch das rote Band zur Eröffnung zerschneiden.  Foto: Götz Greiner

Bezahlt wird in dem Laden bargeldlos. Am Mittwochmorgen, dem ersten Öffnungstag, gibt es allerdings erste technische Probleme, erzählt André Haun, der in den ersten Tagen vor Ort ist: Die Hardware des Kassensystems hatte Startschwierigkeiten. Die Anbieterfirma, die ähnliche Läden mit bargeldlosen Kassensystemen ausstattet, ist aus dem Fichtelgebirge angereist, um die Kasse auszutauschen.

Kommunen fragen an

Mehrere Kommunen seien schon auf Haun zugekommen, nachdem er den Laden auf der Muswiese vorgestellt hatte. Aber Haun will erstmal bei einem Laden belassen, jetzt muss erstmal der laufen.

Kundenkarte und Einkauf

Um den Markt betreten zu können, ist eine Kundenkarte nötig, die für zehn Euro plus Versandkosten bestellt werden kann unter www.dahoom-markt.de. An dem Gebäude sind auch zwei Ladesäulen für Elektroautos. Zum Bezahlen werden die Barcodes der Waren selbst gescannt und mit Karten oder anderen digitalen Zahlungsformen, wie Apple- oder Google-Pay, bezahlt. Sicherheitspersonal ist keines vor Ort. Ulrich Hartmann, Pfarrer in Hollenbach, hat in seiner Rede zur Eröffnung auch das Vertrauen, das die Betreiber in die Menschen geben, betont.

 
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