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Mehr Raum für Windkraft - aber am unerwünschten Ort

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Angesichts zweier laufender Normenkontrollklagen vor Gericht ändert der Verwaltungsverband Hohenloher Ebene den Flächennutzungsplan: Die Windkraft-Konzentrationszone bei Laurach wird vergrößert. Doch damit ist der Konflikt keineswegs gelöst.

von Christian Nick
So würden die neun Windkraftanlagen, die südlich von Waldenburg entstehen sollen, aus Blickrichtung Neuenstein aussehen. Visualisierung: Abo Wind
So würden die neun Windkraftanlagen, die südlich von Waldenburg entstehen sollen, aus Blickrichtung Neuenstein aussehen. Visualisierung: Abo Wind  Foto: Visualisierung: Abo Wind

Seine Genehmigung liegt bereits drei Jahre zurück, dennoch beschäftigt er auch heute immer noch die Gerichte: 2018 wurde der Flächennutzungsplan Windkraft (FNP) des Gemeindeverwaltungsverbandes Hohenloher Ebene (GVV) vom hiesigen Landratsamt abgesegnet - wenig später liefen bereits zwei Normenkontrollklagen gegen das Raumordnungskonzept.

Neben einem Konglomerat unter anderem bestehend aus den Haller Stadtwerken und dem Bürgerwindpark Hohenlohe lässt auch Projektierer Abo Wind, der in der Karlsfurtebene insgesamt neun Windräder bauen lassen will, den FNP am Verwaltungsgerichtshof überprüfen. Die Verfahren sind bis heute noch nicht abgeschlossen. Grund für den Unmut der Windkraft-Schaffer: Besagter FNP wies Flächen für Windenergie lediglich in einem Bereich bei Laurach aus. Doch diese Zone halten die Projektierer gar nicht für geeignet: Die Windhöffigkeit sei dort zu gering. Daher will etwa Abo Wind seine Anlagen woanders errichten - eben in der Karlsfurtebene.

 


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Anpassung soll Rechtssicherheit bringen

Unlängst nun hat - auch angesichts jüngerer Gerichtsurteile und andernorts bereits vorgenommener Anpassungen - der GVV reagiert und einstimmig ein sogenanntes ergänzendes Verfahren eingeleitet, mit dem der FNP geändert werden soll: Der Windkraft wird dabei mehr Raum gegeben und die Konzentrationszone vergrößert. "Wir stellen uns dem Thema und wollen nicht den Eindruck erwecken, dass wir hier blocken", so Waldenburgs Rathauschef Bernd Herzog zur HZ.

Allein: Die angestrebten Änderungen werden den Konflikt zwischen Verwaltungen und Vorhabenträgern wohl nicht befrieden. Denn zwar wurde die ausgewiesene Windkraft-Fläche von zuvor 78,48 auf nun 89,12 Hektar vergrößert - allerdings erfolgt die Erweiterung lediglich nördlich auf der Lauracher Ebene. "Das bringt uns nicht wirklich weiter", sagt Steffen Hofmann, Leiter der Projektenwicklung bei den Haller Stadtwerken, die in unmittelbarer Nähe seit 2015 sechs Anlagen planen. Denn auch nach der Erweiterung liegen vier der sechs angestrebten Windräder außerhalb der Zone. Auch die von Abo Wind avisierte Örtlichkeit in der Karlsfurtebene ist weiterhin im FNP nicht ausgewiesen. Werden die Anlagen tatsächlich dort gebaut, muss ebendies zuvor noch erfolgen.

Gerichte haben das letzte Wort

Ob die FNP-Änderung also lediglich Symbolpolitik ist und weiterhin das implizite Ziel verfolgt, den Windpark zwischen Obersteinbach, Waldenburg und Michelbach zu verhindern? Nein, sagt jedenfalls Bürgermeister Herzog: Die Zone bei Laurach sei "im Grundsatz" durchaus geeignet für Windenergie. "Wir haben nachgearbeitet, um entsprechend der Urteile aus diesem Themengebiet nicht angreifbar zu sein."

 


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