Lesewettbewerb in Hohenlohe: Lesen auf hohem Niveau
Sieben Schüler von Hohenloher Schulen traten beim Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs an - Lena Baumann ist Kreissiegerin.

Lesen im eigenen Kinderzimmer, das ist eine Sache. Aber vor einer fünfköpfigen Jury und bald zwei Dutzend Zuhörern antreten und das eigene Vorlesetalent unter Beweis stellen, dazu braucht man sicherlich Mut. Den bewiesen sieben Hohenloher Schüler jüngst in der Stadtbücherei Öhringen. Sie traten beim Regionalentscheid des 64. Vorlesewettbewerbs des deutschen Buchhandels an.
Landesentscheid in Stuttgart
Die Erstplatzierten der Schul-Entscheide, die sich in Öhringen im ihrem Vorlese-Talent maßen, waren Lena Baumann, Maja Dietrich, Markus Fielk, Ruben Reimer, Noah Röger, Viktoria Leona Rose und Timea Rus. Nach zwei Durchgängen war die Kreissiegerin gefunden: Lena Baumann aus Goggenbach. Die Elfjährige darf nun beim Landesentscheid in Stuttgart antreten.
"Es hatte heute ein hohes Niveau", sagte Renate Rau-Maier von der Hohenlohe´schen Buchhandlung Rau voller Anerkennung für die jugendlichen Vorleser. Die Buchhandlung Rau ist hier der Veranstalter des bundesweiten Vorlesewettbewerbs. Nachdem zwei Jahre lang der Wettbewerb nur online stattfinden konnte, freute sich die Buchhändlerin, dass man jetzt endlich wieder im alten Öhringer Ratssaal zusammen kommen konnte.
Weniger Kinder machen beim Wettbewerb mit
Vier Mädchen und drei Jungen - Schüler des Bildungszentrum Bretzfeld, des Bildungszentrums Niedernhall, der Freien Schule Anne-Sophie Künzelsau, des Ganerben-Gymnasiums Künzelsau, der Georg-Wagner-Schule Künzelsau, des Hohenlohe-Gymnasiums Öhringen und der Gemeinschaftsschule Neuenstein - maßen sich in ihrem Vorlesetalent. Rau-Maier weiß, dass der Wettbewerb Unterrichtszeit an den Schulen kostet und mit Aufwand für die Lehrer verbunden ist. Vielleicht sei das auch ein Grund, so vermutet die Buchhändlerin, dass mittlerweile deutlich weniger Kinder beim Wettbewerb mitmachen: Früher traten in der Regel gut zwei Dutzend Schüler beim Kreisentscheid an. Um so mehr freute sich die Veranstalterin nun aber über die sieben Starter diese Woche.
Mit einem Buch, mit dem sie das Vorlesen geübt hatten, gingen die Sechstklässler in die erste Runde. Danach kam der unbekannte Titel, den Buchhändlerin Martina Huber ausgewählt hatte. Die Buchhändlerin hatte sich für ein Jugendbuch entschieden, das eine deutsche Autorin geschrieben hat. "Die ausländischen Namen in den Büchern können Stolpersteine für die Kinder sein, und die Kinder sind doch eh schon aufgeregt genug", erläuterte die Fachfrau ihre Wahl. Letztlich war auch Huber sehr zufrieden mit den Darbietungen der Sechstklässler: "Sie waren alle sehr, sehr gleichwertig und auf gutem Leseniveau."
Die beste Vorleserin
Die beste Vorleserin war am Ende Lena Baumann. Strahlend verriet die Elfjährige: "Ich bin glücklich." Fantasybücher und spannende Abenteuergeschichten haben es der Schülerin des Ganerben-Gymnasiums angetan. Bei einem Wettbewerb anzutreten hält Lena für keine schlechte Sache, "denn man sieht hier auch mal andere Lesende". Lena findet: "Lesen lohnt sich auf jeden Fall." Das denkt auch Torben Berg. Der Lehrer des Bildungszentrums Niedernhall saß in der Jury. "Lesen ist wichtig, und die Lesesozialisation beginnt in den eigenen vier Wänden." In einer zusehends digitalisierten Welt sei es wichtig, die Phantasie anzuregen. "Bücher lösen Emotionen aus. In Geschichten kann man sich verlieren."


Stimme.de