Stimme+
Preisverleihung in Künzelsau
Lesezeichen setzen Merken

Königin Silvia von Schweden zu Besuch in Hohenlohe: Auszeichnung im Museum Würth

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Königin Silvia von Schweden setzt sich gegen Kindesmissbrauch und für Demenzkranke ein. Dafür hat sie nun im Würth Museum in Künzelsau-Gaisbach einen Preis erhalten. Altbundespräsident Joachim Gauck hat die Laudatio gehalten.

Stiftungsgründer Dr. Peter Linder überreicht den Dr. Carl Linder Preis an Königin Silvia von Schweden.
Stiftungsgründer Dr. Peter Linder überreicht den Dr. Carl Linder Preis an Königin Silvia von Schweden.  Foto: Würth/Arslan

Königlicher Besuch im Museum Würth in Künzelsau und laut Moderatorin Cornelia Weidner die „royale Premiere“ für den Dr. Carl Linder Preis: Königin Silvia von Schweden hat am Sonntagvormittag die Auszeichnung für ihr vielfältiges soziales Engagement entgegengenommen. Bei dieser Gelegenheit besuchte sie unter anderem die Bibliothek Frau Holle im Kulturhaus Würth, das Carmen Würth Forum und die Johanniterkirche in Schwäbisch Hall, in der die Schutzmantelmadonna zu sehen ist.

Königin Silvia engagiert sich seit 25 Jahren für die Opfer von Kindesmissbrauch, damals sei das Thema ein Tabu gewesen. 1999 gründete sie die World Childhood Foundation. „Es ist mir ein Herzensanliegen, dass Kinder sicher und geborgen aufwachsen“, sagte die Königin in Künzelsau. Es brauche die Stiftung, die sich weltweit für die Rechte von Kindern einsetzt, mehr denn je.

Königin Silvia von Schweden für soziales Engagement geehrt: Preisverleihung im Würth Museum

Gleichzeitig kümmert sie sich um ältere Menschen: 1996 gründete Silvia von Schweden eine Stiftung, die sich für einen würdevollen Umgang mit Demenzkranken einsetzt, nachdem sie selbst durch die Erkrankung ihrer Mutter erlebt hatte, wie wenig über den richtigen Umgang mit den Patienten bekannt war. „Jeder Mensch hat das Recht auf Würde und Fürsorge“, so die Königin.

Die Laudatio für Königin Silvia von Schweden hielt Altbundespräsident Joachim Gauck.
Die Laudatio für Königin Silvia von Schweden hielt Altbundespräsident Joachim Gauck.  Foto: Würth/Arslan

Silvia von Schweden sei da hingegangen, „wo Könige sonst nur Grußadressen schicken“, sagte Altbundespräsident Joachim Gauck in seiner Laudatio. Nicht viele Menschen werden „aus Mitleid heraus aktiv“, dabei sei gerade das ein Zeichen von Freiheit: „Freiheit der Erwachsenen heißt Verantwortung“, so Gauck. Sein Dank gelte deshalb nicht nur der Königin, sondern auch den Stiftern selbst. Die Preisübergabe im Alma-Würth-Saal in Künzelsau sei nicht nur aus Gründen des Verstandes, sondern auch aus Gründen des Herzens eine Freude.

Königin Silvia von Schweden in Hohenlohe: Altbundespräsident Joachim Gauck hält Laudatio

„Hier kommt zusammen, was zusammenpasst“, erklärte Gauck. Es sei ein besonderer Ort, an dem die Verantwortung eines Unternehmers gegenüber anderen deutlich werde. Menschen wie Reinhold Würth reiche es nicht, erfolgreich zu sein, sie stellen darüber hinaus die Frage: Was kann ich noch machen? „Freiheit wird zur Lebensform der Verantwortung“, so Gauck.

Wie die Königin diese wahrnimmt, skizzierte ein Dokumentarfilm des NDR, der zu Beginn der Preisverleihung gezeigt wurde. Darin zu sehen war nicht nur ihr außerordentliches soziales Engagement in Kapstadt oder für Kinder aus der Ukraine, sondern auch ihr Büro im Schloss, ihre Arbeit für die schwedische Monarchie und bei offiziellen Anlässen. Sie sei „Zur Königin geboren“, so der Titel. Wer sich das ausgedacht habe, wunderte sich Gauck anschließend: Interessant sei doch vielmehr, dass man Königin werden könne, Möglichkeiten entdecke, positives Potenzial sehe und an das Gelingen glaube. Wichtiger als „das royale Zeugs“, das die Deutschen nun mal mögen würden, sei die Botschaft: „Es gibt etwas zu tun.“

Das Gute im Menschen sei immer im Werden, erklärte Gauck. Man müsse daran glauben, „etwas vollbringen zu können“. Silvia von Schweden bilde das Herz der Monarchie, weil sie „Mut, Verstand und auch Herz“ mit in ihre neue Heimat brachte als sie 1976 König Carl Gustaf heiratete. „So etwas wirkt“, sagt Gauck. „Das darf man sich öfter wünschen – auch von Politikern.“

Spendenscheck für die gemeinnützige Arbeit von Königin Silvia

Die Peter Linder Stiftung vergibt im Wechsel den Dr. Carl Linder Preis für humanitäre und den Prix Hélène für kulturelle Verdienste. 2017 hatte Carmen Würth den Dr. Carl Linder Preis erhalten. „Ohne sie wären wir heute nicht hier“, sagte Stiftungsgründer Peter Linder und dankte Reinhold Würth für die spontane Zusage, den Preis in Gaisbach verleihen zu dürfen.

Carmen Würth und die schwedische Königin hätten viel gemeinsam. „Ich bewundere sie für ihr selbstloses Tun.“ Die Preisverleihung wurde musikalisch umrahmt von Musikern aus dem Ensemble der Würth Philharmoniker. Zum Abschluss überreichten Maria Würth und Johannes Schmalzl, Vorstandsvorsitzender der Würth-Stiftung, der Preisträgerin noch einen Spendenscheck in Höhe von 100.000 Euro, unter anderem für die World Childhood Foundation.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben