Arbeiten an Carmen-Würth-Forum kommen voran
Der Erweiterungsbau vollendet das Carmen-Würth-Forum in Künzelsau-Gaisbach. Ein exklusiver Rundgang durch das Gebäude mit Museum und Konferenzräumen, das Ende Juni fertiggestellt sein soll.

Ein flexibel nutzbarer Konferenzbereich, ein Museum, ein Belvedere mit einem einzigartigen Blick über die Hohenloher Ebene und das alles in zurückhaltendem Design: Mit dem Erweiterungsbau des Carmen-Würth-Forums wird das Kultur- und Kongresszentrum in Gaisbach architektonisch wie konzeptionell vollendet. Ein Bauwerk, das auf dem leichten Hügel gegenüber der Würth-Firmenzentrale im doppelten Sinne Weitblick signalisiert.
Feierlichkeiten fallen aus
Bereits Ende Juni soll der 39 Millionen Euro teure Erweiterungsbau, den erneut die englischen Stararchitekten von David Chipperfield Architects geplant haben, fertiggestellt sein. Er sollte auch im Zentrum der Feierlichkeiten zum 75. Bestehen des Unternehmens und zum 85. Geburtstag des Firmenpatrons Reinhold Würth stehen, die vom 21. bis 28. Juni begangen werden sollten. Sie fallen nun aber der Corona-Pandemie zum Opfer. Ob sie zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden, steht noch nicht fest.

Die Arbeiten im Inneren der weitläufigen Räume und die Fassadenarbeiten am Neubau laufen dagegen weiter auf Hochtouren. Schon heute zeigt das Gebäude seine außergewöhnliche Architektur. Auch der Erweiterungsbau besticht durch ein zeitlos elegantes, lichtdurchflutetes Ambiente. So ist ein Innenhof mit Tageslicht geplant, der bestuhlt wird und von der Cafeteria aus zugänglich ist. „Die Magistrale mit Glastüren ermöglicht einen Blick durchs Museum bis ins Freie“, sagt Projektleiter Paul Krämer und demonstriert die Blickachse nach außen.
Elegantes, lichtdurchflutetes Ambiente
„Die Tageslichtdecke im Museum ist mit Stegen geteilt, in denen die ganze Sicherheits-, Beleuchtungs- und Klimatechnik integriert ist. Das Licht passt sich dann automatisch an die äußeren Bedingungen an“, betont Krämer.
Das sogenannte Belvedere gibt Dank der gewaltigen Glasfront den Blick auf den Skulpturengarten frei. Er soll neu angelegt werden und später besondere Plastiken und Kunstwerke aus der Sammlung Würth beherbergen. Dahinter öffnet sich die Hügellandschaft weit bis zu den Waldenburger Bergen. In den elf kombinierbaren Konferenzräumen, in denen bis zu 700 Personen Platz finden, können künftig parallel ablaufende Veranstaltungen stattfinden. Ein weiterer Eingang, das zweite Foyer und das Café sorgen auch bei einem großen Besucherandrang für ausreichend Aufenthaltsmöglichkeiten. „Kongress- und Kulturbereich ergänzen sich ideal“, schwärmt Krämer.
Blick auf Skulpturengarten
Kernstück des neuen Forums wird das Museum Würth 2 mit rund 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche sein. Dort werden künftig in einer Dauerausstellung herausragende Exponate aus der Sammlung Würth gezeigt. „Schon seit Jahren fragen Besucher und Freunde von Reinhold Würth immer mal wieder: ,Wo hängt denn der Picasso?‘ Jetzt haben auch diese Werke eine Heimat“, sagt C. Sylvia Weber, die die umfangreiche Kunst- und Kulturabteilung in der Würth-Gruppe leitet. Weber ist seit fast 35 Jahren bei Würth tätig und hat die unglaubliche Erfolgsgeschichte des Handelsunternehmens miterlebt – und die Entwicklung der Kunstsammlung eng begleitet.

Werke von Picasso
„Vor knapp 20 Jahren haben wir die Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall und vor 30 Jahren das Museum Würth eröffnet. Das alles hätte ich mir zu Beginn nicht vorstellen können“, betont die Hüterin der umfangreichen Sammlung. „Ich bin gespannt, was noch kommt“, sagt sie lächelnd. „Es ist einzigartig, mit welcher Kontinuität und Intensität Reinhold Würth die Kulturaktivitäten in der Region prägt“, so Weber.
Ausstellung Einzigartig soll auch die Ausstellung sein, die nach der Eröffnung zu sehen sein wird. Ihr Titel „Weitblick“ zeigt nicht nur Werke von Georg Baselitz, Max Beckmann, David Hockney, Edvard Munch und Pablo Picasso, er steht auch für den Weitblick, den Reinhold Würth bewiesen hat, als Kunstsammler und als Unternehmer.
An sieben Tagen in der Woche, von 11 bis 19 Uhr, wird die Ausstellung im neuen Museum zu sehen sein – natürlich bei freiem Eintritt, wie es in den dann fünf Würth-Museen in der Region üblich ist.