Als Prinz Charles zu Gast in Hohenlohe war – "Hand wasche ich ein paar Monate nicht"
Bei König Charles III. ist Krebs diagnostiziert worden. Das Königshaus hat auch Verbindungen nach Hohenlohe. So berichteten wir damals über Charles' Besuch als Prinz im Mai 2013 auf Schloss Langenburg und bei Öko-Bauern.

Beim britischen König Charles wurde Krebs diagnostiziert. Die Mitteilung des Königshaus wirft Fragen auf. Stimme.de blickt zurück auf Charles Besuch, damals noch als Prinz, in Hohenlohe:
Mission accomplished – Mission erfüllt. Klaus Demmel aus Schwäbisch Hall steht vor dem Eingang von Schloss Langenburg und strahlt. Vor fünf Minuten hat der 79-Jährige mit Prinz Charles gesprochen. Und ihm die Hand geschüttelt. „Die wasche ich jetzt ein paar Monate nicht. Ich bin richtig glücklich.“ Sohn Martin (44) hatte ihm diese Mission aufgetragen. „Er lebt seit 25 Jahren in London und sagte zu mir: Papa, bitte gehe am Montag nach Langenburg und versuche, ihm die Hand zu schütteln.“
Prinz Charles in Langeburg: Kurzes Bad in der Menge
Um 15.25 Uhr war der britische Thronfolger in einem hellblauen BMW 7er an ihm vorbeigefahren. Der 64-Jährige passierte das schwere Schlosstor, stieg aus, wurde begrüßt und drehte sich zu den rund 150 Schaulustigen. Er winkte. Und lachte. Er besprach sich kurz mit seinem Neffen und Gastgeber, Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg. Dann schritt er unter dem Jubel des Publikums nach vorn und nahm ein kurzes Bad in der Menge.
Klaus Demmel schüttelte ihm aber nicht nur die Hand. Er überreichte ihm auch ein Geschenk: Eine Biografie über Agnes Günther, die im Schloss ein- und ausging und zu den bekanntesten Langenburgerinnen zählt. „Charles sagte: Ich werde dieses Buch lesen, um mein Deutsch zu verbessern“, so Demmel. Seine Frau Dorothea (64) hat es geschrieben. Sie ist stolz und kann es kaum fassen. Auch diese Mission ist also erfolgreich gewesen.
Prinz Charles besucht Bio-Bauern in Cröffelbach
Eine Stunde vorher. Prinz Charles steht auf einer Weide in Cröffelbach im idyllischen Bühlertal. 18 Kilometer südlich von Langenburg. Es ist eine kleine Landpartie: Der Fluss rauscht, die Vögel zwitschern. Neun Kühe und acht Kälber grasen im satten Grün. Ferkel quieken. Der überzeugte Bio-Prinz trifft Hohenloher Bio-Bauern. Er fühlt sich wohl. Das sieht und das spürt man.
Rudolf Bühler, Vorstandsvorsitzender der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH), schenkt ihm einen Bauernhut aus Schaffilz: „Es ist das Symbol des freien und unabhängigen Bauern.“ Mit Landwirten ins Gespräch zu kommen, war der Wunsch des Prinzen, der selbst ökologische Landwirtschaft praktiziert. Beraten wird er dabei seit 1984 von Hartmut Vogtmann, der als Wegbereiter des Ökolandbaus in Deutschland gilt. Er hatte Charles auf die Erfolge der BESH bei der Rettung alter Landrassen wie dem Limpurger Rind und dem Schwäbisch Hällischen Landschwein aufmerksam gemacht.
Vor allem die Weidehaltung interessiert Charles. Er fragt auch Klaus Süpple (41) aus Schrozberg-Bossendorf. Ihm gehören die Rinder vor Ort. „Boeuf de Hohenlohe“ heißt der Markenname des Fleischs, das viele Freunde hat. „Ich bin schon aufgeregt. Wahrscheinlich realisiere ich es erst, wenn er wieder weg ist“, sagt der Landwirt. Ein rustikales Vesper ist aufgetischt. Schwein, Rind, hausgemachter Blooz. Der Prinz greift zu, ihm schmeckt’s. „Ich könnte den ganzen Tag hier bleiben und essen“, erklärt er. Aber der königliche Besucher muss weiter.
Kinder singen und jubeln
Der Konvoi fährt die Cröffelbacher Steige hinauf, über die Hohenloher Ebene. In Nesselbach, einem Teilort von Langenburg, stehen Sina (7), Tabea (8), Greta (9) und Lisa (11) an der Kreuzung und schwenken britische Fähnchen. Oben, an der Hauptstraße, begrüßt die Schweineschule aus Michelbach/Heide den hohen Gast. Die 22 Kinder singen und jubeln. Leiterin Kerstin Gronbach: „Er blickte neugierig zu uns, ich habe ihm in die Augen schauen können.“
Dieser Moment bleibt Gaby Schust (42) aus Ilshofen verwehrt. Sie kam fünf Minuten zu spät und ärgert sich. Das englische Königshaus ist ihr Hobby. Sie war bei der Hochzeit von William und Kate und hat die königliche Familie im Hyde Park von ganz nah gesehen. „Ausgerechnet vor meiner Haustüre verpasse ich das.“ Mission accomplished? Vielleicht beim nächsten Mal.
Kommentare
Clausine Roland am 27.05.2013 21:13 Uhr
dass die Stimme einmal auch über den Rand ihres Verbreitungsgebietes schaut.
Die Stimme nennt sich zwar Zeitung für die Region Franken, nur dass sich hier das ganze auf Heilbronn und etwas Hohenlohekreis beschränkt, außer es kommt zu solchen publicity trächtigen EWreignissen wie der Besuch von Charles.
Eher wird 3 Tage lang von 3 schmutzigen Pflastersteien auf dem Kiliansplatz berichtet wie was aus SHA oder dem Main-Tauber Kreis kommt.
Ich hatte mal eien Zeitlang das Glück und konnte auch das Haller Tagblatt lesen, da war das was der Blick über den Tellerand betraff weitaus besser.
Übrigens finde ich den Besuch von Charles gut, beste Werbung für die Region
am 27.05.2013 20:31 Uhr
noch Normalsten aus dem englischen Königshaus so sehr zu Felde zieht ist m. E. unangebracht. Charles ist ein äußerst liebenswerter Mensch und zu schade um König zu werden, was getrost er seinem Sohn überlassen kann.
am 27.05.2013 20:43 Uhr
hat er sich während seiner Ehe mit Diana dann doch nicht verhalten. Ich denke, die Royals hätten keine guten Karten, wäre da nicht das sympathische Thronfolgerpärchen William und Kate.
am 27.05.2013 13:21 Uhr
längst schon das ganze Adelsbrimborium hinter uns gelassen haben müssten, der Prinz engagiert sich wenigstens im Bereich Umweltschutz und Bioanbau.
am 27.05.2013 16:31 Uhr
Das Ich in der Überschrift ist zuviel.
am 27.05.2013 12:35 Uhr
...dieser ganze Blödsinn?
am 27.05.2013 13:14 Uhr
in Deutschland Steuern zahlt...

am 27.05.2013 13:27 Uhr
die europäischen Könige oder Prinzen.
Solange es sich europäische Staaten noch erlauben Königshäusern zu huldigen, muss auch unser Land zumindest für ihren Schutze bei Besuchen sorgen.
Möchte nur wissen, wer die Menge der Artikel der Regenbogenpresse verschlingt oder die unzähligen TV-Sendungen über Royals ansieht.
Aber so sind nun mal Fans, Tränen in den Augen wenn ihr Sportclub für sie allein gewinnt oder kreischen, wenn ein Star sichtbar wird!
am 27.05.2013 11:28 Uhr
Da kann man nur froh sein, dass seine Ehefrau nicht dabei ist - sonst würde wohl der Artikel eine ganze Zeitung füllen
am 27.05.2013 14:41 Uhr
in Deutschland ein Faible für Pferde haben, wäre das gut möglich.