Als die Queen Hohenlohe ihr Lächeln schenkte
Im Jahr 1965 machten Königin Elisabeth II. und Prinzgemahl Philip für einige Stunden in Schwäbisch Hall und Langenburg Station.

Dieser offizielle Staatsbesuch in Schwäbisch Hall und der am gleichen Tag folgende private Besuch im Schloss Langenburg, das zwei Jahre vorher bei einem Großbrand stark beschädigt worden war, ist für viele Hohenloher vor allem durch die Ansprache des damaligen Langenburger Bürgermeisters Fritz Gronbach bei der Verabschiedung der Königin legendär geworden. Sein Englisch fand bundesweit in den Medien Beachtung und führte hernach auch zu manch kleiner Fehde, weil sich Fritz Gronbach nicht nachsagen lassen wollte, er sei mit seinem Hohenlohischen Englisch nicht verstanden worden.
Die englische Königin und ihr Gemahl Prinz Philip hielten sich damals zehn Tage in Deutschland auf, an acht Tagen waren sie in einem 400 Meter langen Sonderzug unterwegs, in dem sie auch übernachteten. Hohenlohe war am Montag, 24. Mai, die Station, die allerdings von Stuttgart her in einem Mercedes 600 angesteuert und spätabends vom Bahnhöfle Langenburg aus wieder im Zug verlassen wurde.
Zwischen 15 und 23 Uhr waren viele Tausende in Hohenlohe darauf aus, ein Lächeln der Königin zu erhaschen und vielleicht auch ein Wort des Prinzgemahls aufzufangen, der in Salem aufgewachsen ist und ausgezeichnet Deutsch spricht. Frühzeitige Anreise war die Voraussetzung, denn die Straßen waren schon am frühen Nachmittag weiträumig gesperrt worden und die Parkplätze waren auch für damalige Verhältnisse schon sehr knapp.
Auf dem Marktplatz in Schwäbisch Hall erlebten immerhin 20 000 Menschen die "ungewöhnlichsten Freilichtspiele", wie ein Chronist damals schrieb. Gegen halbsechs war die Königin mit Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger eingetroffen und wurde auf dem Marktplatz der Salzsiederstadt von Oberbürgermeister Theodor Hartmann mit Salz und Brot begrüßt, der Siederhof überreichte der Königin einen Zinnteller und ein Salzfass und an Prinz Philip einen Hohenloher Vesperkorb. Dann verfolgte das Königspaar vom Balkon des Rathauses die Vorführungen von Trachten- und historischen Gruppen, ehe es von Kanzler und Oberbürgermeister verabschiedet wurde.
Hier endete der offizielle Staatsbesuch. Die Fahrt nach Langenburg zu Margarita Fürstin zu Hohenlohe, einer Schwester Prinz Philips, galt als private Reise. Drei Stunden waren hier ausgefüllt mit der Besichtigung des Schlosses, einem Cocktail-Empfang, an dem auch die Fürstenpaare aus Öhringen und Waldenburg teilnahmen, und Privatgesprächen mit der Verwandtschaft. Gegen 23 Uhr verabschiedete Bürgermeister Fritz Gronbach die Besucher am Bahnhof, wo er Langenburger Wibele überreichte und seine denkwürdige Rede in Englisch hielt.