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Hohenloher Krankenhaus zahlt Zuschläge nicht aus: "Wir werden vertröstet und sollen stillhalten"

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Nicht ausbezahlte Zuschläge am Hohenloher Krankenhaus: Das Problem scheint größer zu sein als vom Unternehmen eingeräumt. Mitarbeiter klagen, sie seien bei ihrer Bank im Minus, weil kein Geld kommt.

Im Hohenloher Krankenhaus gibt es ein Problem mit dem Auszahlen der Schichtzulagen und Überstunden.
Im Hohenloher Krankenhaus gibt es ein Problem mit dem Auszahlen der Schichtzulagen und Überstunden.  Foto: Reichert, Ralf

Das Problem mit nicht ausbezahlten Arbeits-Entgelten am Hohenloher Krankenhaus in Öhringen scheint größer zu sein als bislang von Unternehmensseite eingeräumt. Am Mittwoch hatte eine Sprecherin gegenüber unserer Redaktion bestätigt, dass Überstunden seit Januar nicht vergütet werden können. Grund dafür seien Probleme in Folge einer Systemumstellung, die Schwierigkeiten seien aber nahezu behoben. 

Hohenloher Krankenhaus: Bei der Bank im Minus, weil Geld nicht kommt 

Als Reaktion auf die Berichterstattung meldeten sich mehrere Betroffene in unserer Redaktion. "Die Informationen sind unvollständig", sagt eine Anruferin, die nach eigenen Angaben im Hohenloher Krankenhaus im Schichtdienst arbeitet. Auch Zeitzuschläge, zum Beispiel für Nachtarbeit, oder Zulagen für Wechselschichten würden seit Jahresbeginn nicht ausbezahlt, gibt sie an. "Alle Mitarbeiter im Schichtdienst sind betroffen."

Je nach Anzahl der geleisteten Schichten könne sich der monatlich fehlende Betrag auf 300 bis 600 Euro summieren. In einer Leser-Zuschrift an die Redaktion heißt es: "Wir werden seit Januar um unser Geld gebracht. Ich bin den vierten Monat in Folge im Minus, weil wir alle kein Geld bekommen."  


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"Wir werden vertröstet", so die Klage an das Hohenloher Krankenhaus

Mit der Kommunikation von Seiten der Geschäftsführung seien die Mitarbeiter nicht glücklich, so die Anruferin: "Wir werden vertröstet und sollen stillhalten." Es sei für sie absolut nicht verständlich, warum das Problem seit beinahe einem halben Jahr andauere. 

Vertreter von Verdi in Heilbronn wollten sich auf Anfrage nicht zu dem Fall äußern, man gebe keine Stellungnahme ab, sagte ein Verdi-Vertreter. Die Krankenhaus-Pressesprecherin wollte sich am Donnerstag nicht mündlich zu den weitergehenden Vorwürfen aus der Mitarbeiterschaft äußern und sagte, sie werde das schriftlich tun. Ein Vertreter des Betriebsrates war bis gestern Nachmittag nicht erreichbar.

Eine Brancheninsiderin sagte unsere Redaktion, der Vorgang sei "ärgerlich, aber leider normal". So etwas könne bei Systemumstellungen passieren, "das ist immer die große Sorge". Wichtig seien in solchen Fällen Transparenz und Abschlagszahlungen im Einzelfall. Wie die Geschäftsführung auf die Umstände reagiere, sei angemessen, so ihre Einschätzung.

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